Konstanz – die Stadt am… Formaldehyd!?

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Wissenschaft für alle
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Das schöne Konstanz am Bodensee schmückt sich neuerdings mit großen blauen Plakaten, auf denen sich de Bodenseemetropole selbst den Titel "Stadt am H2O" verleiht. Konstanz hat nämlich das Jahr 2009 zum "Jahr der Wissenschaft" ausgerufen. Löblich. Sinn der Sache ist unter anderem, "Konstanz bundesweit als innovativen Wissenschafts-, und Forschungsstandort ins Bewusstsein zu bringen", wie ein Förderer der Plakataktion anmerkt.

Die schönen blauen Plakate sind der Siegerentwurf eines Wettbewerbs unter Designstudenten. Die Konstanzer haben extra eine Jury zusammengesetzt, damit der Wissenschaftsstandort Konstanz auch wirklich angemessen präsentiert wird.

"Stätte für Spitzenforschung und innovative Technologien und Wirtschaftsunternehmen zu sein", das mache Konstanz neben der Lage am schönen Bodensee aus, heißt es in der Begründung der Jury. Dazu passt nur leider ganz und gar nicht, dass alle Beteiligten offenbar kläglich an der Strukturformel von Wasser gescheitert sind[1]:

Das üben wir aber noch mal, ja?

Das beste daran ist, dass nicht nur die Konstanzer etwas zu lachen haben. Wie wir aus der zugehörigen Pressemitteilung erfahren, wird die Blamage bald bundesweit Verbreitung finden: "Das Konstanzer Unternehmen SCHWARZ-Außenwerbung GmbH […] hat Teile seines beachtlichen Kontingentes in ganz Deutschland für diese Kampagne zur Verfügung gestellt."

(via, Bilder von C182Skylane, das sehenswerte Original gibt’s hier)

Update: Marcus Anhäuser von den Scienceblogs weist gerade darauf hin, dass die Uni Konstanz ganz offiziell eine Elite-Uni ist. Gnihihi.

Und weil die Frage in den Kommentaren aufkam, hier noch mal der Unterschied:

Bildquelle: Marcus Anhäuser/Plazeboalarm

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[1] Kann mir vielleicht ein Konstanzer Leser kurz bestätigen, dass es sich nicht um einen Hoax handelt? Ich halte meine Quellen zwar für hinreichend zuverlässig, aber es fällt mir wirklich schwer, das zu glauben.

192 Kommentare

  1. Au weia

    Oberpeinlich.

    An der Uni Konstanz gibt es auch einen Fachbereich Chemie. Registriert man da schon eine Abwanderung der Studentenschaft?

  2. @ Fischer

    …gröööööhl!
    Danke für diese herrliche Trouvaille!

    Die Uni Kiel sucht neulich per bundesweiter Anzeigenkampagne einen neuen Slogan. Sollte die Exzellenz derselben bei gleichzeitiger Hervorhebung der Alleinstellungsmerkmale betonen. Ein Redakteur der FAZ schlug vor:

    “Kiel oben!”

    Washawwemeralsgelachd…(des is hessisch und haast: huahahaha!)

  3. falsch?

    kann mich bitte jemand mal darüber aufklären, was denn an der Darstellung falsch ist? Also für mich, einen absoluten nicht-Chemiker, scheint die Darstellung ja so weit zu stimmen. (lauter H2O die mit der Wasserstoffbrückenbindung richtig angeordnet sind)

    Vielen Dank schonmal

  4. @ Riegler

    Bei der Wasser Strukturformel sind die zwei Wasserstoffatome direkt am Sauerstoffatom gebunden.

    Ungefähr so:

       O
      /   \
    H      H
    

    Es fehlt bei der Strukturformel des Formaldehyds noch das Kohlenstoffatom und die Doppelbindung zum Saustoffatom.

    So ist es ganz korrekt:

       O
       ||
       C
      /   \
    H      H
    

    Aber es ist üblich bei organischen Verbindungen das C-Atom wegzulassen, weil die Strukturformel sonst zu kompliziert wäre. Also reicht ein:

       O
       ||
      /  \
    H     H
    
  5. @ Fischer

    Na, da hätte ich mir ja meinen “kunstvollen” Beitrag sparen können, wenn ich das Update früher gesehen hätte. 😉

  6. @ Rainer

    Der Punkt auf den die drei Striche von den H’s und O’s zulaufen beschreibt in der Chemie ein Kohlenstoffatom. Damit haben wir nicht mehr H2O sondern CH2O. Für die Richtige Formel, einfach mal H2O in die Google Bildersuche eingeben.

  7. Nachschlag

    Da fällt mir auf, dass man Konstanz anagrammatisieren kann, passend zum stechenden Geruch des Aldehyds der Ameisensäure:

    Frage an die Reisegruppe: “Wie war’s in Konstanz?”
    Antwort: “Stank onz!”

  8. @ Fischer

    “Kiel oben!”

    Ich habe leider keine Reaktion aus Kiel mitbekommen. Wenn die auch nur für fünf Pfenning Humor haben, sollten sei den Slogan nehmen.

    Sag’ mal – hast Du ein Link zu den Konstanzer Stadtmarketingsfuzzis? Ich hätte grossen Spass daran, die mit der Nase in’s Formalin zu stupsen, indem ich auf Deinen Blog verlinke…

  9. Upps, ich hätte nicht gedacht, dass es so schlimm um den Bodensee steht 😀

    Nun seid mal nicht so hart mit der selbsternannten Elite. Die üben noch!

    Sehr amüsiert und sich schon auf die nächste Kampagne freuend, Jan

  10. Vorschlag zur Güte

    Alles neudrucken ist zu teuer. Wir behaupten einfach, das wäre gar keine Strukturformel und nennen das den 1. Lagrangepunkt der Elektronegativität oder das metaphysische Zentrum des Moleküls. Die Position der Nukleüsse ist ja im Rahmen des Möglichen.
    Die Jury darf dann nächstes Wochenende mit einem Spritzenwagen Tipp-Ex durch die Stadt fahren und die fehlenden Wasserstoffbrückenbindungen nachtragen.
    Sollte funktionieren.

  11. geniale Werbung

    Werbung soll Aufmerksamkeit erzeugen – sie muss nicht unbedingt korrekt sein.

    Und wenn die ganze Welt darüber lacht, dann hat sie ihr Ziel erreicht.

  12. @ Fischer

    ..done.
    Mail direkt an’s Stadtmarketing, mit Link hierher.
    Schaug’n wer mal.
    (*fieses Grinsen*)

  13. @KRichard

    Wir hatten drüben bei Plazeboalarm schon spekuliert, ob das nicht Absicht gewesen sein könnte, im Sinne von viralem Marketing.
    Aber Großplakate wären ein eher ungewöhnlicher Ansatz für ne virale Kampagne im Netz…

    @Helmut
    Ich bin gespannt was sie sagen. Aber wahrscheinlich verlassen sie sich einfach darauf, dass die meisten Leute eh keine Ahnung von Chemie haben.

  14. Danke!

    Ganz großes Kino!

    Natürlich könnte auch die Impfstoffindustrie dahinterstecken. Auf hinterhältige Weise versucht sie den, zu Unrecht in Verruf gekommenen, Hilfsstoff Formaldehyd, als “nette Chemikalie von nebenan” zu etablieren.

    Andererseits ist die Version, dass die Studenten, die das Motiv entworfen haben, und die Jury ganz einfach mal keinen Plan hatten, was eine Strukturformel ist.

    Im Nachhinein sorgen solche fluffigen PR-Worthülsen wie diese hier:
    _______________________
    „Das Plakat bringt auf eine schlichte, aber zugleich pfiffig eingängige Art und Weise zum Ausdruck, was Konstanz ausmacht: Nicht nur aufgrund seiner einmaligen Lage am Bodensee eine hervorragende Lebensqualität bieten zu können, sondern darüber hinaus auch Stätte für Spitzenforschung und innovative Technologien und Wirtschaftsunternehmen zu sein”, heißt es in der Begründung der Jury.
    http://www.konstanz.de/…ilungen/00257/index.html
    ____________________________

    Ich würde mich in Grund und Boden schämen, wenn mir so etwas passieren würde.
    Jedenfalls war das für mich DER Lacher des Tages. Klasse.

  15. Bestätigung

    Die Plakate hab ich hier in Thüringen auch schon gesehen, das ist also kein Fake oder virales Marketing, sondern sehr sehr ernst gemeint…

  16. wissenschaftlich?

    Werte Kritiker,

    bevor Ihr weiter schenkelklopfend die Kampagne, einzelne Firmen, die Stadt Konstanz und die Hochschulen generalistisch der Peinlichkeit zeiht, fokussiert die Schmähungen einfach auf mich. Als Geschäftsführer der Konstanzer Stadtmarketing GmbH bin ich mitverantwortlich für die Kampagne. Und um es kurz zu machen, ein Element wie auf dem Werbebild abgebildet, gibt es nicht. Ich könnte jetzt lange erklären warum es in dieser Form auf dem Plakat ist, doch habe ich den Eindruck, dies interessiert gar nicht. Wichtiger ist es aus einem überflüssigen Symbolstrichlein eine ganze Kampagne, einzelne Firmen und Einrichtungen eine ganze Stadt mit all’ Ihren Wissenschaftseinrichtungen zu beschädigen. Es verwundert mich, daß viele angehende Wissenschafter nicht die Frage nach dem „Warum machen die das so“, sondern gleich das Ergebnis (“Unfähigkeit, Deppen, Peinlichkeit, Idioten, Penner”) postulieren.

    Also, wenn es nur darum geht uns Werbeheinis unsere mutmaßliche Unfähigkeit nachzuweisen, ist das in Ordnung – her mit dem Katzendreck, ich stehe bereit. Eines ist aber sicherlich unzulässig. Von einem vermeintlichem Fehler auf einem Werbebild, auf die Qualität eines Wissenschafts- und Bildungsstandort zu schließen. Eine solche Verallgemeinerung würde sogar ich mich nicht trauen. Traurig auch, daß nicht die generelle Absicht im Vordergrund steht, den Naturwissenschaften zu mehr Akzeptanz zu verhelfen. Und wie oft bei der populären Aufbereitung wissenschaftlicher Themen, lässt die Präzision zu wünschen übrig.

    Zusätzlich, was soll es mir sagen wenn ich im Verhältnis zur (berechtigten!) aber zahlenmäßig wenig Kritik, zahllose positive Reaktionen aus dem ganzen Bundesgebiet erhalte? Hier darf jetzt jeder frei interpretieren.

    So frage ich mich, ist es wirklich nötig, gleich so persönlich zu werden, gleich so zu verallgemeinern, gleich so heftig? Ist Häme die angemessene Form der Wissenschaft und den Wissenschaftlern in der öffentlichen Wahrnehmung den gebührenden Platz zu verhelfen?

    So bleibt mir nur eines und dies meine ich wirklich ernst. Ich entschuldige mich bei allen, die durch das Plakat sich be- und getroffen fühlen. Dies war nicht unsere Absicht.

    Wer gerne überprüfen möchte, ob Konstanz wirklich am Wasser liegt und daß hier neben einer herrlichen Landschaft und einem unübertroffenen Freizeitangebot, hochprofessionelle Forschung und Lehre betrieben wird, lade ich gerne auf ein Glas regionalen Wein ein. Vielleicht rieche ich dann aber auf Grund des Katzendrecks einwenig streng. Doch da müssen wir jetzt wohl durch und wen dies nicht stört, diese Einladung hat keine Halbwertszeit.

    freundlich grüßt
    Hilmar Wörnle

  17. Hihi, und wenn ich diesen inhaltslosen PR-Sprech lese, amüsiere ich mich noch mehr:

    “Hilmar Wörnle, Geschäftsführer des Stadtmarketing Konstanz, welcher hinter den Kulissen die Fäden gezogen hatte, freut sich über diesen Coup: „Hier zeigt sich, welch Potential in einer Stadt entwickelt werden kann, wenn Unternehmen, Hochschule und Stadt gemeinsam an einem Strang ziehen.”

    Aha. Das ist es also, was dabei herauskommt, wenn in Konstanz Unternehmen, Hochschule und Stadt ihr “Potential entwickeln” und “an einem Strang ziehen”: Ein Plakat mit groteskem Inhalt. Ich bin begeistert.

    Herrlich, wie manche “Stadtmarketingmanager” und “Netzwerker” sich so ganz ungewollt bloßstellen. Realsatire pur 🙂

  18. @ Wörnle

    Erstmal “Hut ab”, daß Sie sich hier stellen. Aber etwas finde ich merkwürdig.

    “… sondern gleich das Ergebnis (“Unfähigkeit, Deppen, Peinlichkeit, Idioten, Penner”) postulieren.”

    Vielleicht habe ich ja etwas überlesen und für den Inhalt der meisten Kommentare sind wir nicht verantwortlich, aber wo tauchen hier denn “Penner, Idioten, Deppen” usw. auf (außer bei Ihrem Kommentar)?

  19. Hallo Herr Wörne,

    mein Beitrag (25.08.2009 | 14:05) schrieb ich, bevor ich den ihrigen kannte. Sonst hätte ich ihn anders formuliert.

    Was allerdings an der inhaltlichen Kritik nichts ändert. Die Häme müssen Sie wohl aushalten. Ich finde es schon ziemlich anmaßend, dass sie den Kritikern hier vorwerfen, sie würden mit ihrem Spott irgendjemanden beschädigen. Das ist schon eine üble Verdrehung der Tatsachen. Es gilt auch hier das Prinzip von Ursache und Wirkung…

    “Es verwundert mich, daß viele angehende Wissenschafter nicht die Frage nach dem „Warum machen die das so“, sondern gleich das Ergebnis (“Unfähigkeit, Deppen, Peinlichkeit, Idioten, Penner”) postulieren.”

    Ich würde solche Worte nicht wählen. Allerdings kann ich verstehen wenn sich manch Wissenschaftler durch eine solche, naja, “Kampagne” verhohnepiepelt vorkommt.

    “Eines ist aber sicherlich unzulässig. Von einem vermeintlichem Fehler auf einem Werbebild, auf die Qualität eines Wissenschafts- und Bildungsstandort zu schließen.”

    Ich will doch schwer hoffen, dass dieser Schluss nicht gilt. Das wäre auch katastrophal.

    Ich zumindest bin amüsiert, nicht getroffen. Sehen Sie es doch pragmatisch: Den meisten wird dieser Lapsus eh nicht auffallen…

  20. peinlich, peinlich

    Ist ja nicht so, dass die hier in Konstanz nicht schon `ne Weile rumhängen und die Leute nicht schon öfter darauf hingewiesen worden sind!
    Aber geändert haben sie´s nicht – jetzt ist es auch noch `ne bundesweite Blamage!

  21. @ Wörnle

    Bitt’schön: eine Entschuldigung bei irgendeinem von uns Wissenaschaftlern ist nicht nötig. Ich zumindest bin nicht pikiert, sondern erheitert.

    Machen Sie uns schlau: WIESO ist da die (verstümmelte) Strukturformel des Formaldehyds statt derer des Wassers drauf, dessen (korrekte)Summenformel im Slogan (H20) ja wohl auch die rechte Wissenschaftlichkeit suggerieren soll?

    Und endlich – um auch noch im eigenen Stall zu stänkern – meine Heimatstadt, Frankfurt, wirbt mancherorts mit dem hirnlosen Slogan: “Frankfurt-Europastadt”. Ich hab’ mal zur OB am Rande von irgendeiner Veranstaltung gesagt, dass das ja nun völliger Schwachsinn sei – schliesslich sei Offenbach auch eine Stadt in Europa. Passiert ist nichts.

    (Das ist jetzt ‘was für Insider. Frankfurt verhält sich zu Offenbach wie Köln zu Düsseldorf. Oder Basel zu Zürich.)

  22. @Wörnle

    *Ich entschuldige mich bei allen, die durch das Plakat sich be- und getroffen fühlen. Dies war nicht unsere Absicht.*
    Eine Entschuldigung ist nicht nötig. Wie aus dem Beitrag und den Kommentaren hervorgeht, sind wir vor allem amüsiert. Wer explizit mit chemischer Kompetenz wirbt und direkt darunter diese Kompetenz gerade nicht demonstriert, muss halt mit mildem Spott rechnen.

    Eine Erklärung wünsche ich mir dagegen, wo genau sie die Vokabeln “Unfähigkeit, Deppen, Peinlichkeit, Idioten, Penner” herhaben, und was es mit dem Katzenkot auf sich hat. Das wäre nett.

  23. Aufklärung

    Hallo,

    gerne liefere ich noch einige Informationen.

    Die Verstümmelung der Strukturformel hat rein graphische Gründe. Weiter möchte ich ungern darauf eingehen, da es so aussehen würde als wolle ich die Verantwortung abwälzen, die ich in letzter Konsequenz nun einmal habe. Fatalerweise war es jedoch ein grössere Gruppe von Menschen, den der Fehler bei der Auswahl aus über 30 Entwürfen nicht aufgefallen ist.

    Die von mir verwandten Zitate bzgl. unserer Fähigkeiten sind Originale aus weiteren Mails die mir zugegangen sind. Den von Herrn Wicht verwandte Begriff “Fuzzi” habe ich noch knapp überlebt..;-)

    Und ja, da muss ich jetzt wohl durch, wobei mir ehrlicherweise in meinem Leben schon peinlichere Dinge passiert sind…

    Dank übrigens an den Blogschreiber, der Verständnis für die Techniken und Mechanismen von Werbung zeigte. In der Marketinglehre heisst es “Werbung muss polarisieren, nur dann ist sie gut”. Das haben wir wohl unfreiwillig geschafft. Wobei, dies sei der Vollständigkeitshalber erwähnt, daß das Verhältnis zwischen Ablehnung und Zustimmung des Plakats etwa ein Verhältnis 50:1 darstellt.

    Auch haben wir, als uns der Lapsus erstmals auffiel Kontakt mit leitenden Chemikern der Industrie aufgenommen und um Ihre Meinung gefragt. Hier wurde Entwarnung signalisiert und ein eher entspannter Umgang emfohlen.

    Nun stellte sich zusätzlich die Frage, soll man Hunderte von Plakaten einstampfen und neu drucken? Hier haben wir uns für die ressourcenschonende Variante entschieden und die bestehnden belassen. Insbesondere, da die plakatierende Firma dies für die Kampagne kostenfrei zur Verfügung stellt, was ich ihr nach wie vor hoch anrechne.

    freundlich grüßt
    Hilmar Wörnle

    P.S.
    Was ich nie verstehe ist, warum in Blogs meist anonym geschrieben wird. Kann mir hier jemand einer Erklärung helfen?

  24. @ Wörnle

    “Was ich nie verstehe ist, warum in Blogs meist anonym geschrieben wird. Kann mir hier jemand einer Erklärung helfen?”

    Es schreiben ja nicht alle anonym, wie man hier sehen kann. Und wie wollen Sie es denn im Internet personalisieren? Mit einer Anmeldung via E-mail? Da kann ich mich auch Frau Hunz Kunz nennen, wie will man das nachprüfen? Einzig sichere Methode wäre eine Online Anmeldung mit postalischer Bestätigung. Das wäre “etwas” viel Aufwand.

  25. Herr Wörnle, ihre Kommentare sind ein Widerspruch in sich. Einerseits versuchen Sie entspannt und ruhig zu wirken, andererseits merkt man aus ihren teilweise nur als Entgleisung zu bezeichnenden Unmutsäußerungen heraus, wie sehr ihnen die Angelegenheit gegen den Strich geht.

    Auf den Übermittler schlechter Nachrichten zu schießen ist ganz schlechter Stil. Statt also irgendwelche diffusen Vorwürfe aufzustellen, wäre es wohl besonnener gewesen einfach drei Dinge zu schreiben: 1.) Wir haben einen Fehler gemacht. 2.) Wir haben diesen bereits bemerkt und die Konsequenzen abgewogen, dabei auch Fachleute hinzugezogen. 3.) Aus finanziellen wie ökologischen Gründen haben wir entschieden, mit dem Fehler zu leben.

    Auch wenn ich persönlich die Entscheidung 3 nicht teilen kann, wäre das eine vernünftige Entgegnung gewesen. Ewig lange Kommentare mit Unterstellungen sind keine.

  26. Fehler

    Werter Herr Erwinski,

    genau das was Sie wünschen habe ich getan. Doch auch wenn man einen vermeindlichen Fehler macht, so sind wir uns doch sicher einig ist es doch legitim nicht nur demutsvoll den Kopf hinzuhalten, sondern auch den eigenen Standpunkt, Hintergründe und Motivationen darzustellen. Dass selbst hier im Blog die Meinungen differenziert sich darstellen, zeigt doch, daß die Sachlage nicht ganz einfach ist. Wenn meine Stellungnahme als Angriff gewertet wird, so bedaure ich dies. Doch bitte ich Sie um ein kleines Selbstexperiment: Versetzen Sie sich kurz in meine Haut.

    freundlich grüßt
    Hilmar Wörnle

  27. Wasser-Stoff

    Auch wenn ich das Brimborium bezüglich der Strukturformel mangels Chemie-Studium nicht nachvollziehen kann, vermag ich mich dennoch über die Absurdität dieser Angelegenheit zu amüsieren.
    Ach, ähm, Herr Wörle, mein Deutschlehrer hätte seine Freude daran gehabt, Ihre Rechtschreibfehler zu korrigieren. Auch dies ist keine Werbung für Konstanz. Abgesehen davon, daß Werbung nicht polarisiert: sie nervt einfach nur, vor allem, wenn sie durch öffentliche Mittel bestritten wird.
    Mit freundlichen Grüßen,
    U.Zeitler
    PS. Wenn das Katzenklo nervt: saubermachen hilft.

  28. Sorry, Herr Wörnle, ich hab ein “n” vergessen. Konstanz ist recht schön, und wenn ich mal wieder dort bin, nehme ich Ihre Einladung auf ein Glas Wein gerne an.
    Gruß, H.U.Zeitler

  29. zur Fußnote:
    Ich werde mich mal auf die Suche begeben, denn die Plakate habe ich hier schon hängen sehen. Aber sooo genau habe ich noch nicht hingesehen.

    Konstanz ist zwar Elite-Uni, aber die Naturwissenschaftlichen Fakultäten haben daran scheinbar nicht mitgearbeitet.

  30. Rechtschreibfehler

    Naja, übel Rechtschriebfehler in Plogkommentaren muhß mann siech nicht würglich aufreken. 😉

    Das gehört doch fast schon zum schlechten Ton.

  31. Rektschriefäla

    Herr Huhn, ich glaube, ich muß mir Ihren Kommentar kopieren, den werde ich noch öfter verwenden können. (:-D) Als Angehöriger des Dichter- und Denkervolkes.
    Aber ich finde es klasse, wie der Lars es immer wieder schafft, die Menschen zu informieren. Und gebe mir deshalb Mühe, wenn ich seine Texte kommentiere.
    Glückauf!

  32. Ästhetik vs. Wissenschaft

    Ich habe ja volles Verständnis dafür, dass ein Grafiker zuerst einmal die ästhetische Qualität im Blick hat und da gegebenenfalls auch mal an der Realität herumschrauben muss.

    Aber der Punkt ist doch, dass Wasser diese hexagonalen Strukturen (näherungsweise) tatsächlich bildet. D.h. man hätte so ein Bild auch bekommen können, wenn man die tatsächliche Struktur korrekt abgebildet hätte.

  33. Schadensbegrenzung wie im Managerkurs

    Amüsiert nehme ich zur Kenntnis, wie Herr Woernle wirklich alle Register der in Managementkursen (die ich auch über mich ergehen lassen musste – zum Glück folgenlos!) gelehrten Methoden der Schadensbegrenzung zieht.

    Zunächst werden verbale Rauchschirme aufgefahren, hinter denen schon einmal der objektiv gemachte Fehler relativiert wird: “vermeintlicher Fehler”.

    Und dann gleich die geschickte Volte, so schnell und gewandt, dass man gar nicht weiß, wie einem geschieht, und – hastdunichtgesehen – auf einmal ist alles irgendwie die Schuld derjenigen, die auf den Fehler hinweisen, und nicht derjenigen, die ihn gemacht haben.

    Das war wirklich lehrbuchmäßig, aber davon lässt sich heutzutage auch nur der Ungeschulte verwirren.

    Es geht nicht um einen “vermeintlichen Fehler”, sondern um einen richtig dicken Patzer, und zwar einen eindeutigen.

    Und das Image des Forschungsstandorts Konstanz wird auch nicht durch diejenigen geschädigt, die auf diesen Fehler hinweisen. Ob in freundlicher oder unfreundlicher Form, ist da nicht einmal wichtig, obwohl es natürlich besser ist, freundlich zu bleiben.

    Das Image des Forschungsstandorts Konstanz wird ganz allein dadurch geschädigt, dass da jemand seinen Job nicht richtig gemacht haben und infolgedessen nun überall Poster herumhängen, denen jeder Abiturient mit Chemie-Grundkenntnissen ansehen kann, dass sie von wissenschaftlich Ungebildeten fabriziert wurden und die man nun mit der Stadt Konstanz und Ihren Einrichtungen assoziiert, ob das Ihnen oder den Stadtvätern passt oder nicht.

    Dass Formaldehyd, oder Wasser oder was auch genau Sie meinen, als “Element” bezeichnet wird, erweckt den deutlichen (nicht nur “mutmaßlichen”) Eindruck naturwissenschaftlichen Inkompetenz.

    Das allein ist heutzutage nicht selten – Verbindung, Element, was soll’s – nur sollte man dann vielleicht die Aufgabe jemandem überlassen, wer weiß, wovon er redet?

    Mag sein, dass die Initiative gut gemeint war, aber “gut gemeint” ist nun einmal nicht “gut gemacht”. Letzteres hat nun einmal etwas mit Kompetenz zu tun. Sicher wird nicht jeder den Fehler bemerken, aber wollen sie denn diese damit ansprechen?

    Gerade die, die die spezifische Gestaltung doch wohl ansprechen soll, bemerken den Fehler sehr wohl, und er hinterlässt einen nachhaltigen – negativem – Eindruck, der sich nicht wegreden lässt.

    So einfach ist das.

  34. @ Wörnle

    “…ein Element wie auf dem Werbebild abgebildet, gibt es nicht. “

    Stimmt so leider auch nicht! Denn da sind ja Wasserstoff (H) und Sauerstoff (O) abgebildet. Die gibt es schon, nur nicht in einer solchen Verbindung. Es ist also das “Molekül” welches es nicht gibt, zumindest würde noch einiges in der Darstellung fehlen um es zurechtzubiegen. Ich verlange von Ihnen nicht dies zu Wissen, aber vielleicht gibt es ja noch Leser, die etwas lörnen wollen.

    Das scheint bei Ihnen nicht der Fall zu sein, denn in Ihren Augen machen ein paar Haarespalter Ihre schöne Kampagne wegen einer Kleinigkeit kaputt:

    “Wichtiger ist es aus einem überflüssigen Symbolstrichlein eine ganze Kampagne, einzelne Firmen und Einrichtungen eine ganze Stadt mit all’ Ihren Wissenschaftseinrichtungen zu beschädigen.”

    Aber so ist es eben: Wenn eine Kampagne “einzelne Firmen und Einrichtungen eine ganze Stadt mit all’ Ihren Wissenschaftseinrichtungen” in gutem Licht erscheinen lassen kann, dann kann sie genauso auch schaden. Werbung ist ja keine Einbahnstrasse.

    Und wenn Sie meinen, dass diese Strichlein so überflüssig wären, dann nehmen Sie doch mal einen Schluck Formaldehyd…. Prost!

  35. Wasser kein Element?

    @Khan
    Wasser ist durchaus ein Element, so wie Feuer, Erde und Luft! Sie mit Ihrem neumodischen Firlefanz! 😀

    Desweiteren freut es mich, dass das H *design-technisch* potent genug war und nicht etwa durch D ersetzt wurde. *scnr*

  36. Aber um nochmal bei den Einlassungen des Herrn W. zu bleiben. Folgende Formulierung finde ich eigentlich geschickt gemacht:

    “Und um es kurz zu machen, ein Element wie auf dem Werbebild abgebildet, gibt es nicht. Ich könnte jetzt lange erklären warum es in dieser Form auf dem Plakat ist, doch habe ich den Eindruck, dies interessiert gar nicht. Wichtiger ist […]”.

    Dies ist so geschickt nichtssagend, daß man zunächst sogar den Eindruck bekommen könnte, daß es gar kein Fehler war, sondern womöglich sogar Absicht. Das dumme ist nur, daß der Leser sobald er es merkt sich erst recht für dumm verkauft vorkommt.

  37. Marketing

    Im Marketing ist es durchaus üblich, optische Effekte über den Wahrheitsgehalt zu stellen. Und da dieses Plakat von einem Kommunikationswissenschaftler entworfen wurde, ist dem auch kein Vorwurf zu machen. Wenn, ja wenn da nicht ein anderer Aspekt hinzu käme. Denn was sich hier beißt, ist die Aussage und die Darstellung. Wenn so ein Fehler in einem Plakat für Tourismus aufgetaucht wäre, hätte sich kaum jemand genötigt gesehen, darüber zu schreiben. Aber dieses Plakat soll für Wissenschaft werben. Und da ist so ein Missgeschick eben nicht bloß ein kleiner Schönheitsfehler sonder einfach nur peinlich.

  38. @ Fischer

    “Aber der Punkt ist doch, dass Wasser diese hexagonalen Strukturen (näherungsweise) tatsächlich bildet.”

    Meinst Du die Clusterbildung durch die Wasserstoffbrückenbindung? Die ist ja auch stark temperaturabhängig. Aber gut, das Wasser des Bodensees wird ja nicht so warm.

  39. Peinlich?

    Ich bin einfach nur amüsiert über die vielen Kommentare. Und dies alles wegen eines Strichs!! Schon allein, dass Sie sich alle hier darüber unterhalten, ob mehr oder weniger konstruktiv möge ich dahingestellt lassen, ist doch Marketing par excellence. Was wäre die Welt nur ohne solche I-Tüpfelescheißer, die sich stundenlang über einen Strich unterhalten können. Aber es geht hier ja um wirklich wichtige Dinge.

  40. @Andreas Schmitz

    Ja, das Ganze hat etwas Amüsantes. Allerdings nicht, weil dieser “eine Strich” nicht wichtig sei. Auch zwischen plus und minus besteht oberflächlich betrachtet ja nur der Unterschied von einem kleinen Strich. Dennoch macht es ganz schön etwas aus, ob man 1000 Euro Guthaben oder 1000 Euro Miese hat.

    Auch in der Chemie mag eine falsche Summenformel einem Außenstehenden nicht viel ausmachen. Dennoch kann da ein fundamentaler Unterschied sein. In diesem Fall ist das so.

    Es ist halt so: Hätten diese Werbemacher einfach nur irgendein Bild genommen, Konstanz vor dem Bodensee mit den Bergen im Hintergrund und einer jungen Dame mit oder ohne Bikini im Vordergrund, da hätte keiner was gesagt.

    Aber wenn die so tun, als seien sie wer weiß wie wissenschaftlich und blamieren sich dann schon gleich bei fundamentalen Dingen, dann kriegen sie es halt unter die Nase gerieben. Wissenschaft ist nun mal nicht “irgendwie etwa richtig” oder “des passt scho'”. Da muss man sich schon etwas mehr Mühe geben.

    Um es in einen anderen Kontext zu transferieren: Wenn einer sich angeben will und dann mit großmächtigen Fremdworten dauernd daneben greift, dann wird man sich auch über ihn lustig machen, zu Recht.

    Das Ganze ist peinlich. Und das darf man auch so sagen.

  41. Brückenzerstörung

    @Michael Kahn: Wenn das die Register der Managementkurse sind, dann gute Nacht.

    Aber hier geht es ja um Kommunikation. Um Werbung. Und aus dieser Perspektive gesehen, verhält sich Herr Woernle völlig unprofessionell.Wie Sie ja schreiben, sind die Volten leicht zu durchschauen.

    Kommunikativ könnte man diesen Schnitzer (kann tatsächlich passieren und es sind schon viel schlimmere Sachen in der Art geschehen) sogar positiv umdrehen, z.B. die eigene Agentur auf den Arm nehmen, es menscheln lassen, was weiß ich, ich bekomme kein Honorar und mag nicht weiter darüber nachdenken aber es geht.

    Der Satz aber, das wäre aus grafischen Gründen geschehen, ist für eine Agentur eher tödlich. Die Grafik hat sich gefälligst der Aussage unterzuordnen, schlichte grafische Falschaussagen zu produzieren *ist* ein dicker Fehler. Ästhetik kann niemals ein Grund sein, Falsches auszudrücken. Zumal es in dem Fall eh lächerlich ist, mit einer korrekten Darstellung (oder sogar einer Brückenbindung) ließen sich mindestens, wenn nicht sogar bessere Muster abbilden.

    Man kann also sagen: Grafik versagt (kommt vor)
    Aber danach auch die passende Kommunikation (kommt auch vor)

    Beides zusammen sollte in einer Agentur aber nicht vorkommen.

  42. Hm.

    Ich finde es interessant, dass gerade Hr. Wörnle sich darüber auslässt, wie wir Kommentatoren dem Wissenschaftsstandort Konstanz schaden.
    “… doch habe ich den Eindruck, dies interessiert gar nicht. Wichtiger ist es aus einem überflüssigen Symbolstrichlein eine ganze Kampagne, einzelne Firmen und Einrichtungen eine ganze Stadt mit all’ Ihren Wissenschaftseinrichtungen zu beschädigen.”
    Ich denke, wenn jemand die Stadt mit ihren Wissenschaftseinrichtungen beschädigt hat, war es wohl die Werbeagentur und kaum wir Leser.

    (Man könnte sich jetzt sicherlich noch darüber auslassen, dass in der wissenschafts-exzellenten Stadt am Formaldehyd einer “grösseren Gruppe von Menschen” dieser Fehler nicht auffällt, was ein mittelgutes Licht auf besagte Exzellenz wirft. Aus meiner Sicht gehörte in eine Gruppe von Entscheidungsträgern für eine Werbekampagne pro Wissenschaft sicherlich auch ein Wissenschaftler, der dies bemerken würde. Aber dass dies in der realen Welt nicht so läuft, ist mir natürlich klar.)

  43. Werbeeffekt

    Das Ziel einer guten Werbung ist, dass sie Aufmerksamkeit erregt. Und das hat diese Werbung zweifellos (auch wenn es so nicht beabsichtigt war).

    Ich spreche aus eigener Erfahrung: Ich habe einmal einen Kurs auf einem Plakat angeboten. Die Buchstaben habe ich extra groß gezeichnet, damit man den Text auch aus 20 m Entfernung lesen kann.
    Im Übereifer habe ich leider einen Buchstaben vergessen (M statt MM). Weil ich kein zweites Plakat mehr hatte, schrieb ich diesen M-Buchstaben klein, per Kugelschreiber, darüber.
    Die Wirkung war super! Aus der Entfernung sah man schon, wie bei den Leuten der belehrende Oberlehrerfinger hoch ging. Sie kamen dann eindeutig deswegen her, um mich über meinen Fehler zu belehren. Aus der Nähe sahen sie dann aber, dass der Fehler schon ausgebessert war. Und um sich nicht selbst zu blamieren, stellten sie sich direkt vor das Plakat um es zu studieren (- wie gesagt; es war aus 20 m Entfernung lesbar).
    Der Kurs war ausgebucht.

  44. Peinlich sind nur wir!

    Jetzt schaue ich ab und an hier rein um zu sehen wieviel Besserwisser sich hier noch rumtreiben. Eigentlich habe ich anderes zu tun. Aber was hier die überwiegende Mehrzahl der Schreiber ist oberpeinlich für unsere Zunft. Besser kann man das Vorurteil der pedantischen, kleinkarierter Elfenbeitürmler nicht festzementieren.
    Soweit ich es verstehe sieht es doch so aus.Da macht sich eine Organisation auf die Wissenschaft der Bevölkerung näher zu bringen. Macht ein Plakat, das erst einmal toll aussehen soll. Und jetzt kommt Ihr Lupenträger und findet so einen Fliegendreck und findet es auch noch witzig darüber zu lästern.
    Jeder meint mit seinem Pseudospezialwissen zu glänzen. Nur weil er schon mal zu einer (schlechtbesuchten – warum wohl)Chemikerparty eingeladen habt meint er, er wisse wie Marketing funktioniert. Gaaanz toll auch die Rechtschreibheinis!!!
    Und jetzt stellt sich einer hin und sagt, OK ich war dabei und übernehme die Verantwortung. Er zeigt nicht auf andere, bezichtigt keine Graphiker oder kollegen oder Systeme, versteckt sich nicht und sondern sagt, ja blöd gelaufen. Normalerweise schweigt man und ignoriert unser Genöle. Und was kommt? Die spiessigste Sch…. die man sonst nur auf den Toilettentüren findet. Ihr glaubt auch wirklich Ihr bekommt die flotte Blonde mit zum Auto nur weil sie sich auf dem Plakat über die Kühlerhaube räkelt!

    Mein Winner ist die Kampagne und der Wörnle. Habt Ihr sowas schon einmal von einer anderen Stadt gesehen. Zusätzlich hatte ich das Glück ihn im Rahmen eines Aisac Studententreffen live zu erleben. Obwohl er nicht müsste, setzt er sich voll für die Studenten ein. Chapeau!
    Ich hol’ mir den Wein am Konstanzer Hafen soviel ist sicher! Ich habs zum Glück nicht weit!
    Mensch Leute, kommt runter vom hohem Ross!

  45. @Zwergenaufstand

    Hallo anonymer Zwergenaufständler, schlecht geschlafen heute? 🙂

    Tu dir einfach mal den Gefallen, und lies die Kommentare noch einmal in Ruhe. Dieses mal *versuche* wenigstens, sie zu verstehen. Wenn du’s dann immer noch nicht hast, tuts mir leid für dich.

    Grüßle aus mei’m Elfenbeiturm!

  46. Der Strich

    Ich habe das Gefühl, dass von einigen die Strukturformeln, die Lars oben nachträglich angefügt hat falsch interpretiert werden, denn des öfteren wird über den “einen Strich” philosophiert.

    Es geht hier nicht nur um einen Strich. Die richtige Formel für Wasser ist links. Da sitzen die Hs direkt am O. Das Gebilde auf dem Plakat dagegen ist gar nichts. Man muss noch den “einen Strich” anfügen, damit es überhaupt irgendwie chemisch Sinn macht und dann gibt es Formaldehyd (rechts). Alternativ könnte man dem O auch ein Minus gönnen und hätte dann ein Methanolat.

    Das Plakat ist also so falsch, dass man es korrigieren müsste um es sinnvoll falsch zu machen. Ist es demnach am Ende vielleicht gar nicht falsch, weil es offensichtlich keine chemische Strukturformel darstellt? Minus mal Minus… ;o)

  47. @ Zwergenaufstand

    “Mensch Leute, kommt runter vom hohem Ross!”

    “Quamvis sunt sub formol, sub formol maledicere temptant.”
    (Ovid, nach einem Besuch des Oppidum Constantini)

  48. Marketing

    Statt eine teure Marketing-Agentur zu beschäftigen, hätte die Stadt bzw. die Uni das Plakat von ein paar studentischen Hilfskräften entwerfen lassen sollen. Das wäre billiger und sowas wäre dann nicht passiert.

  49. Upps

    “Alternativ könnte man dem O auch ein Minus gönnen und hätte dann ein Methanolat.”

    Upps, so schnell kann es passieren! Da fehlt dann aber noch ein H am C.

    Die dargestellte Strichformel würde ich als Dehydromethanolatradikal bezeichen (extrem instabil ;-), gibt es in manchen Plasmen und bestimmt auch irgendwo im Weltraum.

    mit nicht so ernsten Grüßen
    Lutz

  50. @ Lutz

    “Da fehlt dann aber noch ein H am C.”

    Das kann man jetzt so und so sehen. Wenn man das so malt, also ohne explizites “C”, dann werden die freien Valenzen laut Konvention automatisch mit Hs aufgefüllt. Ob das jetzt Sinn macht zwei Hs zu malen und sich das andere zu denken…?

    Und zum Radikal fehlt dann doch noch das i-Tüpfelchen. Wie man es auch dreht und wendet… Wasser wird nicht draus.

    So, genug gequatscht! Der Wicht hat ja recht. Dabei spricht er vom hohen Ross herab in einer längst vergessenen Sprache. Den Humor soll mal einer verstehen…

  51. Ästhetisch?

    Lieber Herr Wörnle,

    ich habe auch Gestaltung im Rahmen meines Kunstpädagogikstudiums gelernt und ich finde das Plakat erschreckend schematisch und einfallslos. Erinnert an Schautafeln in Geographie-Filmen aus den 50er Jahren.

    Wie genial man ein solches Thema auch unter Verwendung einer chemischen Formel umsetzen kann, sieht man an der O2-Werbung, in der Sauerstoff aber auch Wasser so viel ansprechender und sinnlicher dargestellt werden.

    Die einzige Entschuldigung für solch ein langweiliges Plakat wäre, dass es ein Chemiestudent entworfen hätte, da man von denen nicht allzuviel Sinn für Ästhetik erwarten darf. (Ich komme aus einer Chemiker-Familie.) Aber dann würden wenigstens die Bindungen stimmen.

    P.S. Wasser ist kein Element.

  52. Genauigkeit der Elite hier

    Nur als Hinweis und da viele hier sehr vieles sehr genau nehmen. Das Plakat wurde laut Konstanz.de von der HTWG Konstanz entwickelt. Die HTWG Konstanz ist bzw. war früher die Fachhochschule Konstanz. Im Zuge der Reformen wurden die FHs aber all umbetitelt. Meine eigene Almer Mater hat das selbe Schicksal ereillt.
    Die HTWG Konstanz hat 1. kein Angebot in der Chemie und 2. ist es keine Elite-Leuchtturm, da sie mit der Uni Konstanz soviel zu tun hat wie die Ludwig-Maximilians-Universität München mit der Technischen Universität München oder der Hochschule für angewandte Wissenschaften München.

    Dies soll nicht die HTWG abwerten, welches ebenfalls eine sehr gute Einrichtung ist, sondern einfach dieses klarstellen. Wenn man sich nämlich über einen fehlenden bzw. schlicht vereinfachten Strich bei der Doppelbindung aufregt sollte man nicht zwei verschiedenen Universitäten in einen Topf werfen!

    Zum Plakat selbst: Künstlerische Freiheit, Werbung sollte nicht wissenschaftlich korrekt sein müssen!

    Es grüsst (leider nicht direkt vom Bodensee),

    Stefan Greif

  53. @ Janina Kasper

    Gestaltung gelernt? Vielleicht mal rein geschnüffelt… Da sieht man mal wie die eine Kompetenz von der Anderen nichts versteht. Das Plakat ist eine inhaltliche interessante Verknüpfung -> damit eben Design und auch ästhetisch wertvoll! Wer etwas von Design versteht weiss auch, dass dieses Plakat eine Designleistung ist.
    Es ist nicht gut für den jungen Designer, so durchs Dorf gehetzt zu werden. Haben Chemiker nicht anders zu tun? Nun meint eine Kunstpädagogin auch noch Design bewerten zu können?
    Ästhetik ist ein großes Wort, hat nichts mit “Geschmack”zu tun (Vorbeugend: man kann Kunst nicht essen) . Es hat hier ein Fachjury gegeben – mit Dozenten und Designprofessoren. Du solltest mal mit diesen Dozenten über Gestaltung sprechen.

    Schönes Plakat mit einen kleinen Fehler. Dabei ist es Aufgabe des Kunden Veröffentlichungen inhaltlich prüfen zu lassen. (AGD-Designleistung) Also ein Fehler vom Marketingchef “Wörnle”

    Designdozent aus Norddeutschland

  54. Dieses gegenseitige Übereinanderherziehen “Du verstehst nix vom meinem Job” finde ich zweifelhaft.

    Natürlich ist hier ein schwerer Lapsus begangen worden, da dies aber erst nach langer Zeit einem Chemiker aufgefallen ist, kann man den Fehler evtl. relativieren. Wie viele Chemiker, Chemielehrer etc. haben vielleicht auch den Fehler auf dem Plakat nicht entdeckt, obwohl das Plakat in Ihrer Stadt hing und sie täglich daran vorbeigingen? Wie soll dann der normale Bürger Anstoß nehmen … ?

    Grafisch betrachtet fügt sich das falsche Wassermolekül so evtl. sogar besser in das Gesamtdesign ein 😉

    Und lassen wir die Kirche im Dorf, es ist eben auch nur ein falsches Formaldehyd Molekül.

    Sollten wir die Sache nicht mir Humor sehen?

  55. werbung muss korrekt sein!

    Ich habe diese Plakate auch schon gesehen und ich fand sie jetzt nich soooo besonders gelungen, dass ich sie mir genau betrachtet habe. Aber der Fehler is schon witzig und fatal … denn unsre lieben Kleinen und andere nicht so gebildete Menschen glauben der Werbung … (ich erinnere mich noch mit schrecken an den Telefponnetzanbieter der mit kugeligen Pantoffeltierchen warb!!!!) …auf solche “Kleinigkeiten” sollte geachtet werden!
    Allerdings ohne den Fehler wäre die Kampangne nicht so in den Köpfen hängen geblieben, negative Werbung is auch Werbung
    und @janina: ich bin Chemikerin und habe trotzdem ein Sinn für Ästhetik! Denn die Chemie ist voll davon ….

  56. Ein Hoax?

    Sorry, nein, es ist kein Hoax, sondern die bittere Wahrheit.

    Ob ich mich drüber wundere? Nö, wieso auch? Das ist nur mal ein Mist von so genannten Experten, der aufgefallen ist. Die Welt ist voll von sowas, nur fällt es meistens nicht auf.

  57. Elite, wa?

    Viel schlimmer finde ich es doch dass Stoff der 7.(Wasser) und 9. Klasse(Grundlagen organische Chemie) offensichtlich bei niemandem angekommen ist. Wie kann es eigentlich sein dass der Spiegel in Babysprech Hauptschulstunden nachholt.
    Dass ein Medienfutzi der visuellen Erscheinung schon mal die Korrektheit opfert ist gemeinhin bekannt. Sollte wie ein 6-eck aussehen und sieht wie eins aus. Dann machen wir noch ein paar Buchstaben dran, schon isses Chemie.
    Würden sich nicht die “Medien” drauf stürzen und ganz Deutschland erstmal darüber aufklären was da eigentlich verkehrt läuft, es würde keiner merken. Obwohl das ja mal jeder gelernt hat.
    Eines der Paradebeispiele dafür dass in Deutschland Breitenbildung einfach nicht existent ist. Die Leute können nicht schreiben, nicht lesen, lausig englisch und kaum rechnen, mögen keine Bücher, wissen nicht wer Kepler ist und warum es die Völkerwanderung gab.
    Statt dessen helfen einem die netten Journalisten nun zu verstehen warum man nun Spitzenforscher auf Eliteunis auslachen darf in dem sie den Wikipedia-Artikel kurz zusammenfassen. Kann ja nicht jeder wissen dass “H für Wasserstoff und O für Sauerstoff” steht. Und die Strukturformel von Wasser ist nun mal totales Fachwissen für knallharte Chemieprofis und nicht etwa Allgemeinbildung oder so was.

  58. “Eines ist aber sicherlich unzulässig. Von einem vermeintlichem Fehler auf einem Werbebild, auf die Qualität eines Wissenschafts- und Bildungsstandort zu schließen.”

    Wieso eigentlich nicht? Von einem “vermeintlich” korrekten Plakat soll ich doch auch auf die Qualität (oder zumindest Cleverness) eines Wissenschafts- und Bildungsstandorts schließen?

    Und: Ein Freund von mir ist Designer und der betont immer wieder, dass man gerade in dem Job eine gute Allgemeinbildung braucht, weil man so viele verschiedene Kunden und Projekte hat.

  59. @kode

    Es ist schon merkwürdig, dass diejenigen, die hier eine gewisse Agressivität hinenbringen wollen, dies oft hinter Pseudonymen versteckt tun. Janinas Beitrag ist freundlich geschrieben. Deiner ist das nicht.

    Man kann unterschiedlicher Meinung sein. Die Meinung anderer akzeptieren zu können ist keine Kunst, sondern eine Selbstverständlichkeit.

    Andere Leute anzugreifen und dabei nicht mal seinen eigenen Namen zu nennen wirkt auf mich irgendwie feige.

  60. PISA-Ergebnisse kein Wunder

    Eigentlich sehr lustig, aber: Man darf sich wohl über die Ergebnisse der PISA-Studien nicht weiter wundern, wenn schon die Städte mit sogenannten Elite-Unis es nicht schaffen, ihre Marketing-Hansel von allgemeiner Volksverdummung abzuhalten.

  61. Wir können alles – ausser Geometrie?

    Aua, in einem leicht hohntriefenden Artikel über einen amüsanten wissenschaftlichen Fauxpas tat folgender Satz von J. Lubbadeh SPIEGEL ONLINE dann doch ein bißchen weh: “Die Striche bilden dabei einen Winkel von 45 Grad (siehe Fotostrecke).” Weder im Wassermolekül (dort sind es 104,5°), noch in der Konstanzer Graphik (dort sind es 120°) kann man irgendwo den kolportierten Winkel von 45° finden. Warum auch?
    Vielleicht was für den nächsten “Hohlspiegel”?

  62. Werbung

    “Wieso eigentlich nicht? Von einem “vermeintlich” korrekten Plakat soll ich doch auch auf die Qualität (oder zumindest Cleverness) eines Wissenschafts- und Bildungsstandorts schließen?”

    Ein verdammt guter Punkt! Wenn die Werbung nichts mit dem zu tun hat was sie bewirbt (kommt mir schon länger so vor) kann man getrost auf sie verzichten! Die Landschaft mit bunten, aber nichtssagenden Bilchen bepflastern reicht mir als Rechtfertigung nicht aus.

  63. Glückwunsch zur SPON-Verlinkung!
    Immer diese Häme, Hetze und Erbsenzählerei im herkömmlichen Journalismus, ganz, ganz schlimm 🙂

    Allerdings scheint der SPON-Autor auch etwas verwirrt zwischen einem Design und dem Wesentlichen:
    Die Striche bilden dabei einen Winkel von 45 Grad (siehe Fotostrecke). Ein einfaches Molekül, eine einfache Formel – und eine der ersten, die man im Chemie-Unterricht lernt.
    Und wehe es sind 46°. Oder gar so was wie um die 120.

  64. @ Hilmar Wörnle

    Ein Tipp: Jegliche Reaktion auf Posts in Foren und Blogs lässt ein Thema nur länger aktuell sein und macht in 99,99% der Fällen alles nur viel, viel schlimmer – so wie in Ihrem Fall. Nichts mögen Internetmaulhelden mehr, als jemanden gefunden zu haben, der Ihnen ins Messer rennt und all die Fehler macht, die Sie eben machen. Oberstes Gebot für jemanden, der mit Blog- und Foren-Nachrichten konfrontiert wird: nichts sagen, nichts schreiben, nichts tun.
    Auch wenn ich Ihre inhaltlichen Ausführen nicht teile, tut es mir leid zu sehen, wie hilflos Sie hier ins Messer laufen.

  65. @Kamenin

    Ts, diese Physiker immer. ;-)Der Winkel im Wasser ist geometrisch (Tetraeder) knapp 110 Grad, bzw aus VSEPR-Gründen etwas geringer. 120 Grad a.k.a. trigonal-planar ist Formaldehyd.
    (So, genug generdet für heute)

  66. Elite 🙂

    Da sieht man mal, was eine mehrköpfige Jury aus Marketing- und PR-Fachleuten, Unternehmern und Amtsleitern der Stadt Konstanz und Wörnle, wert ist 🙂

    Wer Elite sein will, muss sich nach so einem Patzer, den Spott schon anhören.

  67. Zu: Ein Tipp für Hr. Wörnle

    Sie schreiben (leider anonym). “Jegliche Reaktion auf Posts in Foren und Blogs lässt ein Thema nur länger aktuell sein und macht in 99,99% der Fällen alles nur viel, viel schlimmer – so wie in Ihrem Fall.”

    Ich hoffe nicht, dass diese Diskussion für Hr. Wörnle “schlimm” ist – und ich denke auch nicht, dass sie der Stadt Konstanz schadet.
    Es wird hier verschiedentlich Humor eingefordert. Der ist – das kann ich aus persönlicher Erfahrung sagen – beim Blogger Lars Fischer und etlichen Kommentatoren durchaus vorhanden. Vielleicht etwas subtil.

    Nichts für ungut: Hr. Wörnle nimmt’s hoffentlich mit Humor und freut sich für Konstanz über die große Aufmerksamkeit, die die Stadt dabei erregt. Das soll mit Werbung schließlich erreicht werden.

    Herzlichst

    Richard Zinken

  68. Wirkung von Marketing

    Na, wenn das so ist, wie man hier auch lesen konnte, dass es nämlich angeblich nur darauf ankommt, bemerkt zu werden, dann sollten der Herr Wörnle und seine Mitstreiter zufrieden sein, denn sein, ahem, “vermeintlicher Fehler” wird wohl nicht allein in SPON Auffmerksamkeit finden.

    In diesem Sinne: Glückwunsch, saubere Arbeit.

    Die Anmerkungen von Herrn “kode” sind auch ausgesprochen aufschlussreich. “Wer von Design etwas versteht, weiss auch, dass dieses Plakat eine Designleistung ist.” So ist das also. Nur wer etwas von Design versteht (und dann offenbar nichts von Naturwissenschaft), der findet das Plakat gelungen, daraus ergibt sich dann wohl auch der Schluss: Alle Anderen finden das nicht.

    Nun kann man sich natürlich fragen, warum man eine Plakatkampagne macht, die nur Designexperten ansprechen soll. Aber dafür gibt es sicher auch gute Gründe.

    Also, in einem Punkt zumindest muss ich Herrn “kode” zustimmen. Dieses Plakat ist wirklich eine Leistung. Da hat man sich richtig einen geleistet.

  69. @ Fischer

    Meine Chemtool-Kenntnisse gehen über “etwa 120°” nicht hinaus. Und wenn ich den tatsächlichen Bindungswinkel mit Geodreieck am Bildschirm einstellen will, scheiter ich meistens an der zweiten Nachkommastelle 🙂

  70. …erinnert an Vodafone Kampagne

    …was mir als Konstanzer Designer eher auffiel war die Ähnlichkeit zur Vodafone Kampagne (http://www.horizont.net/…owpic.php?picshownr=351). Von daher finde ich es vom Branding Aspekt her nicht so gelungen. Im Vorbeifahren tut man die Plakate schnell mal als Handy Werbung ab und schaut deswegen nicht genauer hin. Eine eigene Farbkomposition wäre hier – meiner Meinung nach – besser gewesen… (soweit es das Corporate Design der Stadt zulässt?)

  71. ?

    Ich bin mir jetzt nicht so sicher. Sind in diesem Blog nur Leute versammelt, die nicht viel mehr zu sagen haben, als “Ich weiß es, ich weiß es!”? Oder erleben wir hier, wie sich die Forschergemeinde am Ausdeuten eines grafischen Dings ergötzt? Einen besseren Beleg für die Vermischung von Fakt und Fetisch kann man sich ja wohl kaum vorstellen. Danke für diesen Blog.

  72. Sie wissen das bestimmt

    Lieber Herr Fischer,

    ich mache das Stadtmarketing für einen kleineren Luftkurort und würde Sie bitten, mir genau zu erklären, wie ich in dem Slogan “Der Ort in frischer Luft” das Wort Luft durch eine Formel zu ersetzen bzw. auch bildhaft darzustellen.
    (Co2???/Ozon???)
    Vielen Dank im voraus und viele Grüße aus unserem herrlichen Co2-Kurort.

  73. Stadt am H2O

    Ist kein Hox, ich war vergangene Woche in KN und hab mich auch schon gewundert – das ganz aber als künstlerische Freiheit verbucht.

  74. @Hansi:

    “Frische Luft” ließe sich noch am ehesten mit O2 umsetzen, grafisch ist das Molekül aber nicht besonders attraktiv:
    http://userpage.chemie.fu-berlin.de/…er/f_o2.jpg
    (Das Thema Diradikal lassen wir jetzt mal unter den Tisch fallen)

    Außerdem ist der Link zwischen Strukturformel und Luftkurort irgendwie nicht so schlüssig, und man würde dir völlig zu Recht dreisten Ideenklau vorwerfen.

    Würd mir also an deiner Stelle was anderes überlegen… 🙂

  75. Einfach nur schlechtes Plakat

    Als langjährigem Mitarbeiter einer Designagentur geht mir die Diskussion etwas am Punkt vorbei.

    Zur Diskussion selbst:

    1. Grafik lebt immer von einer gewissen Vereinfachung. Es ist nicht ihre Aufgabe, Sachverhalte 1:1 darzustellen, sondern Bilder zu schaffen, die verstanden werden. Dies gilt insbesondere für die Plakatgrafik. Der (zumeist negativ konnotierte) Begriff “plakativ” zeugt davon. Im übrigen ist eine chemische Strukturformel auch nichts anderes als eine gestalterische Vereinfachung der Wirklichkeit.

    2. Fachleute (hier die Chemiker) tun sich immer etwas schwer damit, wenn ihr Fachgebiet für ein breiteres Publikum vereinfacht wird. Und genau das ist der Fall, denn bei der abgebildeten Strukturformel handelt es nicht um eine “falsche” Formel, sondern um eine fiktive. Sie stellt nicht Wasser dar, aber eben auch nicht Formaldehyd, was manche darin sehen wollen. Insofern ist die Darstellung noch immer im Rahmen einer gestalterischen Freiheit.

    Es gibt aber einen ganz anderen Punkt, der mich stört: Die Plakatidee ist als solche schlecht, und sie wäre es auch mit einer korrekten Strukturformel. Der Claim “Stadt am H2O” ist einfallslos und schon etwas kalauerartig. Er schlägt ohne Not eine Brücke zum Thema Chemie, wobei ich mich frage, was Konstanz als Stadt (nicht als Universitätsstandort) mit Chemie zu tun hat. Bei Leverkusen oder Ludwigshafen hätte das ganze noch einen gewissen Charme (Selbstironie), aber bei Konstanz? Thema verfehlt. So gesehen ist das eigentlich Peinliche an der Sache, dass dieser Plakatentwurf gewonnen hat, und weniger die Umsetzung. Die ist (sh. oben) einigermaßen OK.

  76. Schmach und Schande?

    Lieber Herr Wörnle,

    nehmen Sie es doch bitte nicht so bierernst. Über so einen Patzer von Seiten wissenschaftlicher Laien darf man doch wohl mal schmunzeln. Schließlich haben auch Experten hin und wieder Hohn und Spott zu ertragen. Peinlich, peinlich, wenn so etwas mal von “kompetenter” Seite kommt. Ich erinnere da mal an die kalte Kernfusion oder das kurzsichtige Hubble-Teleskop. Und diese Projekte waren mit Sicherheit viel teurer. Darüber habe ich mich jedenfalls köstlich amüsiert.

  77. Ideenlos?

    @Hansi: He, wer ist hier der Designer, der den Auftrag bestimmt mit “kein Problem, ich habe da schon eine Idee” angenommen hat?

    Recherche bei Fachleuten ist gut, aber dann doch bitte mit dem eigenen Vorstellungen kommen und fragen, ob die faktisch hinreichend richtig sind. Und nicht, wie der Chemiker das “Luft” bildhaft darstellen würde. Dann wäre ja der Designer überflüssig. 😉

  78. SPON und 45 Grad

    Im SPON-Artikel ist der Fehler mit den 45 Grad inzwischen korrigiert.

    Merke: Es ist nicht so schlimm, Fehler zu machen, aber man sollte schon bereit sein, sie zuzugeben und zu korrigieren, anstatt sie nur zu relativieren und fruchtlose gegenattacken zu reiten.

    Bevor nun der dreiundvierzigste Schlaumeier wieder damit anfängt, es sei alles nur Besserwisserei, wenn man auf so einen groben Patzer hinweist:

    Ich bitte auch solche Leute, zu akzeptieren, dass es eben auch Felder gibt, wo es nicht reicht, etwas fast richtig zu machen, und wo man am Ende nicht durch Gelaber also so hinbiegen kann, dass am Ende keiner weiß, was nun Sache ist. Naturwissenschaften sind so ein Feld. Fast richtig ist da nun einmal auch falsch.

    Jeder von uns macht Fehler, das stimmt, aber auch wir werden auf unsere Fehler hingewiesen. Zu Recht. Das muss man halt aushalten. Wenn der Klempner patzt und die Rohrverbindung leckt, gibt’s dann etwa keinen Krach?

    Und warum sollte das im Marketing anders sein? Man stelle sich mal vor, da ließe eine Agentur eine Kampagne für eine Automarke vom Praktikanten machen und am Ende stünde auf den Plakaten “Mätzedes Pentz”. Das wäre in etwa ein Schnitzer desselben Grads wie der mit dem Konstanz-Poster und nun frage ich: Wie würde das denn da wohl wirken, wenn der Verantwortlich das als “vermeintlichen”, “mutmaßlichen” Fehler kleinzureden versucht und diejenigen, die sich darüber lustig machen, weil angeblich sie (und nicht etwa er selbst) dem Image des Auftraggebers schaden.

    Das würde so keiner durchgehen lassen, oder?

    Tja, und wenn einem nun gar nichts mehr einfällt, dann bringt man ein Bibelzitat.

  79. Röchel

    Gute, frische Luft aus Design-Gründen mit einer 1 bar O2-Atmosphäre gleichzusetzen, gibt dann aber bestimmt wieder hämische Blogposts aus der Medizin :^)

  80. Vorschlag zur Güte

    Wenn die Damen und Herren vom Stadtmarketing in Konstanz Sinn für Humor hätten, dann könnten sie ja aus der Blamage noch Gewinn schlagen, indem sie alle Plakate mit einem kleineren Plakat bekleben liessen, auf den z.B. folgendes stehen könnte:

    Neu! Verbessert!
    War: (CH2O)nstanz
    Jetzt:
    H
    KONSTANZ
    H

    (man könnte auch ein Kalottenmodell (mit korrektem Winkel bitte!)des H20 anstelle des “O” in Konstanz einmontieren.

  81. … unter http://is.gd/2Bstd kritisiert Herr Dipl. Ing. Wörnle die “etwas schon sehr gesetzte badische medienlandschaft” und fordert “ein bisschen feuer”.

    jetzt brennt das feuer und wenn es sich gelegt hat, dämmert es dem ein oder anderen eventuell, dass gerade eine image-kampagne ein hochsensibles konstrukt ist, das eine durchweg professionelle konzeption und durchführung verlangt. und selbst das feit vor fehlern nicht (vodafone).

    in designer-kreisen werden übrigens solche “studenten-wettbewerbe” hoch kritisch gesehen; zeugen sie doch durch die höhe ihrer preisgelder in den meisten fällen davon, dass man schlicht nicht bereit ist, ein entsprechendes budget zur verfügung zu stellen. was bekam denn der “gewinner” – ironie des schicksals – und welche rechte sind beim ihm verblieben (exkl. dem urheberrecht, das ohnehin nicht übertragbar ist)?

    so hat die stadt das bekommen, was es ihr wert war – und davon gilt es den schaden noch abzuziehen.

    chapeau!

  82. Sommerloch

    Ich kenne den Wörnle. Der hat Abi und sein Vater ist Chemiker. Der Wörnle kennt die korrekte Strukturformel von Wasser sehr gut, nur war ihm das im Hinblick auf dieses Plakat mit Sicherheit absolut wurscht, weil er ein Schöngeist ist und sich sicher im Traum nicht hat vorstellen können, dass die allgegenwärtige Pedanterie der Fachspezialisten solche Wellen schlagen könnte. Ein Opfer des Sommerlochs, würde ich sagen.

    Das heuer schier endlos öde Sommertehater schreckt SPON inzwischen nicht mal mehr davor ab, zu Pillepalle selber chemischen Nonsens zu veröffentlichen. Seh grade, jetzt habt ihr euch entschuldigt. Na prima. Ich les euch täglich. Franz Walter z.B. ist genial. Aber elende Journaille seid ihr manchmal trotzdem. Das war z.B. nicht ok.

    Wäre es schon die Zeit der afghanischen Herbstoffensive, würden sich die verstaubten Chemie-Nerds und SPON selber schämen, so ein kleinkariertes Zeug zu verhackstücken.

    Leute aus Langeweile quälen. Mehr ist das hier nicht.

  83. @ Erwin Buttler

    Sie haben, glaube ich, nicht so richtig verstanden, worum es hier geht:

    1. “Im übrigen ist eine chemische Strukturformel auch nichts anderes als eine gestalterische Vereinfachung der Wirklichkeit.”
    Bei der Formel auf dem Plakat geht es nicht darum, dass sie etwa eine ‘Vereinfachung’ der richtigen Formel wäre, sondern darum, dass sie eine klare ‘Verfehlung’ dieser ist.

    2. Die Idess des Plakates ist doch wohl offensichtlich und eigentlich ganz gut. Es geht doch eben darum, den Aspekt des Wissenschaftsstandorts Konstanz zu unterstreichen, wobei mit der jedem Bekannten Lage zur Strukturformel eigentlich eine geschickte Brücke zu eben diesem Aspekt geschlagen worden ist(oder wäre – wenn da nicht der Fehler wäre, der den Brückenschlag eben zu einem ungeschickten macht).

  84. @ Hilmar Wörnle

    Zitat:”Ich könnte jetzt lange erklären warum es in dieser Form auf dem Plakat ist, doch habe ich den Eindruck, dies interessiert gar nicht.”

    Es ist, so vermute ich, in dieser Form auf dem Plakat, weil niemand es für nötig gehalten hat oder sich verantwortlich gefühlt hat dafür, das gründlich zu überprüfen. Sondern man sich eher an der Aussage des Plakats erfreut hat. So ein Fauxpas ist menschlich, jedoch kein Beispiel für gute Arbeit, wie sie wissenschaftlich sein sollte. Ertragen Sie den Spott einfach.

  85. Nur so am Rande:
    Es gibt eine ganze Reihe deutscher Universitäten, die ihren offiziellen Namen mit Rechtschreibfehlern garniert haben, z. B. die „Eberhard Karls Universität Tübingen“ oder die „Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover“. Natürlich sind das Eigennamen und die Universitäten dürfen sich nennen, wie sie wollen, aber sie nennen sich ja auch nicht „Universitäht“.

  86. @Fridolin

    Zitat: “Sie haben, glaube ich, nicht so richtig verstanden, worum es hier geht”

    Müssen solche Einstiegssätze eigentlich sein? Oder reicht es nicht, einfach nur einen Widerspruch zu formulieren? Glauben Sie mir – ich kann der Debatte intellektuell folgen 😉

    Zitat: “Bei der Formel auf dem Plakat geht es nicht darum, dass sie etwa eine ‘Vereinfachung’ der richtigen Formel wäre, sondern darum, dass sie eine klare ‘Verfehlung’ dieser ist.”

    Eine Verfehlung wäre es, wenn sie etwas komplett anders darstellen würde. Das tut sie definitiv sie nicht, sie stellt gar nichts dar. Wenn nun ein Fachpublikum in dieser (fiktiven) Formel etwas anderes sieht als gemeint, dann ist das m.E. noch keine Verfehlung, denn der Laie (und an den richtet sich das Plakat) sieht darin Wasser. Im übrigen würde das Fachpublikum auch aufschreien, wenn die Grafik tatsächlich Formaldehyd darstellen sollte. Dann würde nämlich die Doppelbindung zwischen C und O fehlen. Also kann mir keiner erzählen, dass hier zwangläufig CH2O dargestellt ist.

    Zitat: “Die Idess des Plakates ist doch wohl offensichtlich und eigentlich ganz gut.”

    Ihr POV, den ich respektiere aber nicht teile. Und Sie schreiben ja selbst: “eigentlich ganz gut”. Das ist schon etwas anderes als “gut”.

  87. Es gibt doch nichts besseres, um ein paar “kleinkarierte Chemie-Nerds” menschlicher erscheinen zu lassen, als ein paar ausgewachsene Bedenken-Nerds. Irgendwer muss doch mit heiligem Ernst darauf hinweisen, dass man so eine Sache nicht so ernst nehmen darf, über sie ein paar Späße zu machen.
    Danke dafür.

  88. Besser machen

    @Heiko Müller: Danke, tut gut.

    @Kritiker: Herr Wörnle hat mit seinem Organisationstalent angesichts sehr begrenzter Mittel seines Büros auf geniale, weil kostengünstige Weise einen studentischen Wettbewerb und einen lokalen Plakatwerber zusammengeführt. Ergebnis: eine bundesweite Plakatkampagne mit einem hübschen, treffenden Plakat als Werbung für seine Stadt für Kosten in etwa der Höhe von schätzungsweise der Hälfte des Inhalts seiner Kaffekasse. Das sollen die gelangweilten, neidischem Chemo-Autisten (sorry, bin auch nur ein Mensch) hier erstmal nachmachen. Ob das eine professionelle Werbeagentur in der Darstellung noch besser und hübscher gemacht hätte, würde ich auch nicht unterschreiben wollen. Mir gefällt´s. Farblich ist es dem Auge wohltuend, bzw. anziehend und es trifft die schon fast mediterranen Lichtverhältnisse vor Ort – und es ist professionell schlicht gehalten.

  89. Danke für die Hilfe

    Sehr geehrter Herr Fischer,
    hallo Lars,
    ich darf ja jetzt wohl auch du zu Ihnen sagen.
    Also vielen Dank für deine fachlichen und ideeelen Ratschläge:
    “Außerdem ist der Link zwischen Strukturformel und Luftkurort irgendwie nicht so schlüssig, und man würde dir völlig zu Recht dreisten Ideenklau vorwerfen. Würd mir also an deiner Stelle was anderes überlegen… :-)”
    Sagst du.
    Ich bin da ja schon mal auf die Nase gefallen, als ich die Idee hatte, im Wort Luftkurort durch Drehen an der alphabetischen Formel das erste r (Radium “Ra” ist bei uns im Trinkwasser, das sollte man eh verschweigen) durch ein h (Wasserstoff “H” und dieses wieder durch Helium “He”)zu ersetzen. Damit hätten wir dann einen einmaligen Luftkuhort. So wollte ich eine riesengroße mit Helium gefüllte Gummikuh über unserem Ort schweben lassen. Was mir aber von der O2-Aufsichtsbehörde verboten wurde.
    Weißt du, ob in Konstanz ein Job für mich frei ist?
    Liebe Grüße
    Hansi

  90. Werbung hat eine Zielgruppe

    Nach eigenem Bekunden soll diese Kampagne Konstanz als Wissenschafts- und Forschungsstandort ins Bewusstsein Bringen. Na, und wer ist die Haupt-Zielkundschaft für eine solche Kampagne? Doch wohl Wissenschaftler und Forscher.

    Ob das offenbar wissenschaftsunkundige kapieren wollen oder koennen oder nicht, spielt kein Klavier.

    Mag ja sein, dass es einige für Pillepalle oder Pedanterie von “Chemie-Nerds” halten, ob man von Wasser oder einer anderen chemischen Verbindung redet. Was wichtig und was Pillepalle ist, was richtig oder was falsch ist, enscheidet in der Naturwissenschaft aber nun einmal nicht irgendein Gelaber. Das ist in der Journalistik, der Politik und auch in manchen anderen Gebieten vielleicht anders.

    Das zum einen. Ob es jetzt begriffen wird oder nicht, ist dabei auch noch egal.

    Wenn man so tut, als sei einem Wissenschaft und Forschung wichtig, wenn man seinen Standort als Zentrum der Wissenschaft und Forschung präsentiert und vor allem, wenn man vielleicht auch will, dass es Studenten und Wissenschaftler und Forscher nach Konstanz zieht, dann muss man eben auch eine Kampagne lancieren, die genau DIESE ZIELGRUPPE anspricht.

    Das gewünschte Ergebnis erreicht man aber nicht mit so einer Lachnummer. Da muss man sich schon etwas mehr Mühe geben, um am diese Zielgruppe heranzukommen.

    Anderen mag das egal sein. Japanische Touristen wollen gerade noch wissen, wo man Kuckucksuhren verpacken lassen kann. Tagestouristen wollen vielleicht noch wissen, wie man auf die Mainau kommt. Andere meinen, wissenschaftliche Details seien Pillepalle für Nerds. Für diese Zielgruppen macht man aber eh nicht so eine Kampagne, oder warum sollte man?

    Wenn es jetzt noch darum geht, WARUM man sich um Wissenschaftler und Forscher besonders bemühen sollte: Ganz einfach, weil nämlich der Wohlstand unseres an Rohstoffen armen Landes ganz entscheidend davon abhängt, von welcher Qualität die hier gemachte wissenschaftliche Forschung ist. Weil wir nämlich diese “Nerds” und “Pedanten” brauchen, vielleicht mehr, als wir Leute brachen, die alles für Pillepalle und Nerd-Zeug halten, was mit Wissenschaft zu tun hat.

    Hoffentlich spricht sich das endlich herum, das wird nämlich höchste Zeit.

    Abschließend: Man muss in den Kommentaren so etwas lesen muss wie “Der hat Abi, der kennt die Strukurformel für Wasser”. Also wirklich, dass ich nicht lache! Wir sind hier im Deutschland des frühen 21sten Jahrhunderts. Abi schafft man hierzulande problemlos auch dann noch, wenn man so wenig weiß, dass man Wasser für ein Element hält.

  91. @Helmut Wicht Vorschlag zur Güte

    Genialer Vorschlag!

    Mit dem Humor haben Sie auch recht, aber es ist da manchmal nicht so einfach mit, wenn einem als Schöngeist mitten im schönsten Spätsommer eine Horde johlender, gelangweilter Sadisten entgegenkommt. Aber Sie haben da mit Ihrem Vorschlag sicher geholfen. Ich habe das Herrn Wörnle zugeschickt. Holen Sie sich da auf jeden Fall möglichst bald ihren Wein ab. Die Gegend ist um diese Zeit wirklich ein Traum.

  92. @Michael Khan

    Danke für den Beitrag, auch wenn er meine Argumentation zunichte macht. Ich bin nämlich immer davon ausgegangen, dass sich die Plakataktion an allgemeines Publikum richtet, und habe deshalb des “Fehler” als gestalterische Freiheit durchgehen lassen (auch wenn ich die Plakatidee als solche nach wie vor grottenschlecht finde). Ist die Zielgruppe tatsächlich im wissenschaftlichen Umfeld zu suchen, dann revidiere ich meinen Beitrag.

    Allerdings erschließt sich mir dann eines nicht: Wenn die Aktion tatsächlich (Nachwuchs-)Wissenschaftler ansprechen soll, dann ist ja Plakat das denkbar schlechteste Medium. Dann müsste das Ding in Fachpublikationen, Studentenzeitschriften, themenaffinen Weblogs u.ä. erscheinen und nicht am Straßenrand. Und dann wäre die ganze Geschichte ja noch peinlicher, weil wir dann nicht mehr über einen Fehler in der Darstellung, sondern über komplett mangelnden Sachverstand, was den Einsatz von Medien angeht, sprechen. Und obwohl ich gerade bei Stadtmarketing schon viel erlebt habe – DAS wäre dann nun wirklich beispiellos. Kann ich gar nicht glauben.

  93. Peinlich

    Vorneweg möchte ich sagen dass mir der Fehler nicht aufgefallen wäre, Chemie war nie mein Interessensgebiet… Promoviere allerdings in den Sozialwissenschaften.

    Aber eine Werbekampagne für den Wissenschaftsort Konstanz zu starten, welche solch ein elementarer Fehler beinhaltet, ist einfach peinlich. Und das darf wohl gesagt werden, ohne gleich als penibel abgestempelt zu werden…

    Grüße aus Kopenhagen, übrigens erhalten hier in Dänemark die Studierenden ein Gehalt dafür, dass sie studieren. Vielleicht gibts darum hier bedeutend mehr “Elite”. Oder einfach gute, freie Bildung

    Martin

  94. Zum Plakat

    Hallo Herr Wörnle, Hallo Mit-Kommentatoren

    Jemand – bzw. mehrere “Jemande” hat / haben unbestreitbar Mist gebaut – so wie es halt jedem Menschen zuweilen passiert. Menschen machen nunmal Fehler, Computer übrigens auch.

    Das wirklich zum schieflachen Lächerliche an der Sache ist doch, wie nun nach bester “Nicht Sein Kann Was Nicht Sein Darf” – Tradition versucht wird, diesen Fehler unter den Tisch zu kehren, schön zu reden, oder gar als nicht zu verachtenden Beitrag zur künstlerischen Gestaltung zu verkaufen.

    Ich habe so meine Zweifel ob ähnliche Argumente anklang finden würden, wenn sich ab Herbst die Konstanzer Schüler und Studenten in ihren Chemie-Prüfungen auf künsterlische Freiheit berufen.

    Stattdessen könnte man vielleicht einfach mal zugeben, dass etwas schief gelaufen sein könnte.

    Daran ist nicht der Student schuld, der das Plakat gemalt hat und evtl. nochmal hätte nachschauen können, auch nicht der Professor der ihm nicht ausreichend nachhaltig das Zeichnen von chemischen Formeln beigebracht hat, und auch nicht das “Entscheidungsgremium” das vermutlich in 10 Minuten 200 Entwürfe in 10×10 cm großen Entwurfsausdrucken vorgesetzt bekommen hat, auf denen die besagten Formeln jeweils exakt einen Pixel Platz eingenommen haben. Und letztendlich auch nicht der hochbezahlte PR-Mensch, der das Ganze aus akutem Termindruck in 2 Millisekunden abgenickt hat.

    Konstanz hat die Aufmerksamkeit die es wollte, auch wenn deren Art und Weise vielleicht nicht ganz der ursprünglichen Intention der PR-Firma entspricht. Jemand mit zwei Gramm Grips im Gehirn wird wissen, dass vermutlich auch Konstanzer Chemiker Wasser von Formaldehyd unterscheiden können. Jemand mit einem Gramm mehr wird sich zusätzlich trotzdem trauen im Bodensee zu baden.

    Vielleicht würde es Konstanz, besonders diesem griesgrämigen Zirkel, der sich über das Plakat echauffiert, und jenem, der es zu verantworten hat, auch mal gut tun zu zeigen:
    Wir sind nicht nur See, Elite-Uni und Mainau, nein, wir können auch zu unseren menschlichen Fehlern stehen und darüber lachen.

    Vielleicht würde das Konstanz noch ein Stück attraktiver machen als jedes Plakat in dem mit genau dieser Attraktivität geworben wird.

  95. … habe das latente Gefühl, dass sich Hr. Wörner (“mit Abi!”) und “Hansi” zusammentun sollten. Welch’ kongeniale Ergüsse würden sich dann erst über’s Land verteilen! ^^

  96. Gut gemeint != gut gemacht

    Die Idee selbst finde ich auch gut. Auch die farbliche Gestaltung. Auch der gewählte Schriftsatz ist nett. Gar nicht zu leugnen. Gute Ideen sind wiochtig, kein Zweifel.

    Auch die Idee, die der Lehrling des Klempners neulich bei mir im Keller hatte, war ganz gut. Eigentlich. Nur dann ging’s bei der Ausführung daneben, weil das Können fehlte. Aber über die enstandene Sauerei konnte ich wirklich nicht nicht freuen.

    Das trifft auch hier recht genau zu.

    So, billig war die Kampagne. Das mag wohl sein. Manchmal kommt es teuer zu stehen, wenn man immer alles für lau haben will.

    Mit Blick auf einige wenige muss ich sagen: Ich muss sagen, ich ziehe eine Stadt, in der es vor Wissenschaftlern wimmelt, allemal einer Stadt vor, in der es vor Leuten wimmelt, denen denen Wissenschaft eher egal ist und es cool finden, ausfallend gegen jene zu werden, die wissen wovon sie reden.

    Ist eigentlich auch ein bisschen symptomatisch. Man sollte bloß nie etwas wissen oder können. Das ruft sofort Neider auf den Plan.

  97. @Michael Khan

    Ich kenne den Herrn Wörnle. Der kennt die Strukturformel für Wasser. Sie kennen den nicht und Sie wissen nicht, wie der sein Abi gemacht hat, aber ich weiß das. Sie wissen auch nicht, welche Zielgruppen Herr Wörnle als u.A. Tourismusmanager bei seiner Kampagne im Auge hatte. Sie wissen auch nicht, ob alle Chemiker so kleinkariert sind wie scheinbar einige etwas gelangweilte Chemo-Nerds in diesem Blog (sind sie nicht). Sie wissen also wenig bis nichts in dieser Sache, meinen aber umso mehr Bescheid kundtun zu müssen, und sei es mit frei erfundenen Unterstellungen. Weiter so.

  98. Die Idee war gut, die Umsetzung preiswert und bieder. Dennoch (oder deswegen?) hat jeder, trotz stilisierter (und dadurch mutierter) Formel, die Botschaft verstanden… bis auf ein paar penible Chemiker und, in ihrem Gefolge (sie sind immer in irgend einem Gefolge) zwei, drei peinlich von der Konkurrenz berührte Werber. Im Gegensatz zu Vernünftigen trauen sie ihren Augen und sind nun überzeugt vom Formaldehyd im Bodensee.

    Ich denke, es wäre vorteilhaft für alle anderen, sie in dem Glauben zu lassen!

  99. @burkhard

    Herr Wörnle ist nicht Touristik- Manager in Konstanz. Das Stadtmarketing hat vielmehr die Aufgabe die Stadt als Standort zu bewerben. Dieser Aufgabe kommt die Einrichtung meines Erachtens –
    abgesehen von dieser Peinlichkeit- nur wenig nach. Die Tätigkeit erschöpft sich im wesentlichen in der Veranstaltung entbehrlicher Events wie einem Flohmarkt oder Oldtimer- Treffen, während die Unternehmen in die nahe Scheiz abwandern.

  100. Anmache …

    Wie schon von Jan Hattenbach richtig festgestellt: Das Verstecken hinter einem Pseudonym scheint ungemein zu enthemmen. Aber dies nur am Rande.

    Ich kann und will mich zu den sicherlich zahlreich vorhandenen positiven Eigenschaften nicht äußern, weder lobend noch abwerten, da mir diese nicht bekannt sind.

    Ich kann mich allerdings schon zu dem spezifisch naturwissenschaftlichen Kenntnissen äußern, die er hier an den Tag legt, und die wirkt unmissverständlich lückenhaft.

    Was man von Abiturienten an Kenntnissen erwarten darf, und was man lieber nicht erwarten sollte, das weiß ich nur zu gut.

    Dass ich hier Vorwürfe irgendeiner Art, oder gar beleidigende Bezichnungen an Chemiker oder andere Wissenschaftler gerichtet hätte, egal ob hier oder anderswo, ist mir neu, lassen Sie mich das gerade noch überprüfen …. nein es war nicht ich sondern ein gewisser “Burkhard”. Da muss Ihnen eine Verwechslung unterlaufen sein. Kann ja mal vorkommen.

    Was mich an der ganzen Sache am meisten stört, ist, dass sie in gewisser Weise symptomatisch ist. Naturwissenschaft interessiert nicht wirklich jemanden (außer Naturwissenschaftler). Man hält sie nicht wirklich für wichtig, zumindest nicht soweit, als das man sich Mühe geben müsste.

    Wenn es jetzt um etwas anderes ginge, einen Opernball, eine politische Kundgebung, ein Kochbuch … irgendwas, was “wichtig” ist halt, ja DANN hätte man das ganze sehr viel sorgfältiger durchgezogen.

  101. Schöngeisterei II

    @ Hansi

    … schrieb ich “Wörne”, meint’ ich Wörnle; keine Absicht. aber sie haben recht, “Hansi”, man sollte da schon genau bleiben! ; )

    und “mit Abi” bezieht sich auf den guten Wörnle-Bekannten Burkhard, fragen sie den “wieso?” … interessiert mich durchaus auch!

  102. @Martin aus Kopenhagen

    >Aber eine Werbekampagne für den
    >Wissenschaftsort Konstanz zu starten,
    >welche solch ein elementarer Fehler
    >beinhaltet, ist einfach peinlich. Und
    >das darf wohl gesagt werden, ohne
    >gleich als penibel abgestempelt zu
    >werden…

    Danke, das trifft’s genau. Um mehr geht’s hier gar nicht.

  103. Versteht das denn keiner?

    @marc Mein Lieber, Designer sind Luft für mich. Marketingmenschen sind die wahren Helden. Die machen aus “light” “lite” und sind auch in der Lage, aus “Elite” “Elight” zu machen. Und zum Schluß haben sie sogar das elektrische Licht erfunden.

  104. Janina Kasper

    @Sabine Trentsch
    Aber nur die Frauen!! LOL

    Lieber Kode, die Fachrichtung hieß Visuelle Kommunikation und ich habe das nicht nur vier Jahre intensiv studiert, sondern unser Institut wurde auch mit Aufträgen zur Plakatgestaltung überschüttet, die wir armen schlecht oder gar nicht bezahlten Studenten umsetzen mussten. Und zum Einfallsreichtum des Designers: Die Textblase ist eindeutig von der mittlerweile viel kopierten und überaus erfolgreichen Be-Berlin-Kampagne abgekupfert, fast dieselbe Form, und – soweit ich das vom Foto sehe – auch dieselbe Farbe. Dieses Design ist zur Zeit total “in” und jeder Hobbydesigner kopiert es für seine Sommergrillparty.

    http://www.sei.berlin.de/kampagne/

    http://images.google.de/…=N&hl=de&tab=wi

    Übrigens die Duschvorhänge von O2 sind Dauerbrenner bei Ebay. Wenn die Konstanzer das auch schaffen, werde ich mir auch eins ersteigern und in Formaldehyd baden. Versprochen!

    Ansonsten würde ich die Kommentare hier auch nicht allzu ernst nehmen.

  105. @ “Burkhard”

    Werter (Herr?) Burkhard,

    ich bin – ebensowenig wie die meisten Blogger hier – ein klassischer “Nerd”.

    Ich für meinen Teil kenne die Gestalten, die hier bloggen (zwei Ecken weiter ist mein eigener Blog). Und hier sind kluge, oft sehr breit gebildete Leute – aber eben auch, wie ich gerne für mich selbst zugegeben will: Bedarfskorinthenkacker. Wenn’s drauf ankommt, können wir aber auch grosse Haufen scheissen – um’s mal drastisch zu sagen.

    Ich selber nehme für mich in Anspruch, nicht prinzipiell malign zu sein – sondern eben nach je nach Bedarf und je nach Angebot. Da war die Steilvorlage aus Konstanz, die der Lars aufgriff, ja nun schlecht zu überbieten.

    Zur weiteren Rechtfertigung meiner ursprünglich sehr maliziösen Beiträge zum aktuellen Thema möchte ich noch anmerken, dass ich meinerseits in meiner Funktion als Blogger/Kolumnist durchaus segensreich zum Marketing der Ortschaft Bötzingen am Kaiserstuhl beigetragen habe. Weswegen, das kann Ihnen Google sagen, wenn Sie meinen Namen zusammen mit dem Bötzingens eingeben.

    Gelegenheit macht Wohltäter, Gelegenheit macht Spötter. Der Bötzinger Muskateller, den man mir gab, war fein. Und weder ich noch die anderen Damen und Herren hier sind grundsätzlich übelwollend. Nur scharfzüngig und mitunter auch -sinnig.

  106. wissenschaftlich?

    @Michael Kahn:
    Sehen Sie, genau das stört – jedenfalls mich – an Ihren und einigen anderen Beiträgen hier. Sie argumentieren im Namen der Wissenschaft, arbeiten sich selbst aber nicht an der Leitdifferenz wahr/falsch, sondern an einer normativen – und damit eben gerade nicht wissenschaftlichen – Fragestellung darüber ab, wie mit wissenschaftlichem Fundus umzugehen sei. Dass Sie nun ausgerechnet der Werbung vorwerfen, dass sie nach anderen Spielregeln spielt, erscheint in diesem Kontext geradezu naiv. Wie Ihre Argumentation im Rahmen einer Abiturprüfung bewertet werden würde, vermag ich allerdings nicht einzuschätzen.

  107. @Helmut Wicht

    >Wenn’s drauf ankommt, können wir aber >auch grosse Haufen scheissen

    Applaus, Applaus!

    Das schlage ich als Leitmotiv der Scilogs vor. 🙂

  108. direkt vom H20

    Ich kann bestätigen, dass das Plakat formal falsch ist.

    Möchte aber dennoch ein paar Ideen in die Debatte sträuen.

    Hier wird doch vergessen, wen dieses Plakat erreichen soll. Jeder Mensch, der in der Schule Chemie büffeln musste, weiss vlt noch das H2O aus einem Wasserstoff und einem Sauerstoff besteht,aber doch nicht wie es in ValenzStrichFormel dargestellt wird. Er schaut auf das Plakat und zählt. 2 H und ein O; Die auch noch mit einander Verbunden sind. Er erkennt, dass soll WASSER sein ohne auch nur eine Ahnung von der ValenzStrichFormel zu haben. Das genau ist es doch, was man erreichen wollte und nicht etwa die korrekte Darstellung, oder? :)-

    Schauen wir uns das mal von der Künstlerischen Seite an:
    Würden wir H2O korrekt darstellen, so könnten wir aufgrund der Stellung der Atome zueinander, welche ein Dreieck bilden, keine Wabenstruktur aufbauen. Erst diese aber macht das Plakat so künstlerisch wertvoll. Hätten wir dagegen Dreiecke, wie H2O in der ValenzStrichFormel nun mal dargestellt wird, so verlören wir die Kämmerung (Waben) die uns Betrachtern zeigen soll, dass der Bodensee kulturell nicht ein ganzes, sondern ein aus vielen Teilen zusammengesetztes Werk ist. Wenn ich mich nicht irre ist auch Konstanz dargestellt als einzelne Wabe, hat somit nicht Alleinanspruch auf den See, sondern sieht sich als “Elementares Teil” des Sees.

    Vielleicht könnt ihr mein Unbehagen etwas verstehen. Ach ja eines noch. Ich hatte mich letztes Jahr bei der Uni Konstanz beworben, weil sie eine gute Uni ist. Ich wusste zu diesem Zeitpunkt nicht, dass sie sich mit dem Elite Banner schmückt. Die Qualität der Lehre ist entscheidend, nicht die Aushängeschilder.

    Grüße eines Biologen aus Konstanz.

  109. @Helmut Wicht

    Ich will nicht alle hier über einen Kamm scheren. Ich bin kein Blogger und habe keine Erfahrung damit, weil man sich ja denken kann, dass sich hier auch negative Charaktere tummeln. Ich bin nur hier, weil es einen persönlichen Bekannten trifft. Das hier kommt mir außer den wenigen konstruktiven, ausgleichenden oder umsichtigen Kommentare
    vor wie eine teils von gelangweiltem Sadismus, teils von einer Art Jagdfieber motivierte Menschenjagd. Man muss nicht bleiben, wenn das Haus sich außer mit ein paar vernünftigen Gestalten vermehrt mit Gesocks füllt, aber wundern tut es mich schon, dass einige scheinbar vernünftige genau das tun. Niveau im DURCHSCHNITT etwas zu abseitig. Ich für meinen Teil bin dann mal weg, denn mehr kann ich für meinen Freund nicht tun, ohne mich selbst über ein angebrachtes Maß hinaus der geistigen Verschmutzung hier auszusetzen. War aber mal interessant, nur halt nichts für mich. Na denn…

  110. @Thomas Schmidt

    Tut mir Leid, aber ich habe keine Ahnung, worauf Sie hinauswollen:

    “[ich arbeite] mich nicht an der Leitdifferenz wahr/falsch ab, sondern an einer normativen Fragestellung […], wie mit wissenschaftlichem Fundus umzugehen sei.”

    Wahrscheinlich liegt es ganz allein an mir, dass dieser Worte Sinn sich mir beharrlich verbirgt. Haben alle anderen diesen Satz verstanden? Koennte jemand ihn mir dummen Nerd bitte erklären?

    Wissenschaftliche, historische, technische oder andere Inhalte sind keine heilige Kuh. In einer Werbung kann man, um einen Effekt zu erzielen, eine, beispielsweise humoristische Veränderung bewusst vornehmen. Das ist alltäglich und auch vollkommen in Ordnung, manchmal sogar genial.

    Beispiel:

    http://www.emma.de/…RTEmagicC_5040da6bda.jpg.jpg

    Es besteht allerdings ein Unterschied zwischen einem absichtlich herbeigeführten Effekt und einem ungewollten Fehler. Ersteres kann lustig sein, letzteres ist meist nur lächerlich.

  111. @Herr “Burkhard”

    Es ist verwunderlich, einerseits derartig verbal einzuschenken, wie ihnen das in Ihren ziemlich unglaublichen Entgleisungen mehrfach passiert, und andererseits anderen vorzuwerfen, sie würden geistige Verschmutzung betreiben.

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass Herr Wörnle, der an keiner Stelle derartig aus dem Rahmen fiel wie Sie, sich über diese Art von “Unterstützung” freut.

    Da Sie kein Blogger sind, ist Ihnen auch vielleicht nicht bekannt, dass Sie nicht unbedingt anonym bleiben, auch wenn Sie anscheinend nicht den Mut haben, ihre Aussagen mit ihrem Namen zu versehen. Sie hinterlassen beispielsweise leicht mal die IP-Adresse. Dies nur mal als kleiner Denkanstoß, wenn Sie das nächste Mal das Bedürfnis überfällt, andere Menschen zu beleidigen.

  112. @ Khan @Schmidt

    Herr Schmidt wünscht zu sagen, dass es die Sache der Wissenschaft sei “Wahrheiten” herauszufinden, aber dann die Sache der Geisteswissenschaftler/Designer/whoever (er lässt das offen) daraus zu machen, was sie wollen.

    Also etwas so.

    Einstein: “E = m mal c quadrat”
    Der Werbefritze: “Alles ist relativ, nur die Qualität von Hoffmann’s Verbandswatte nicht”

    So tatsächlich geschehen in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Dass “c” gerade NICHT relativ ist, muss hier, glaube ich, nicht gesagt werden.

    Der Herr Schmidt übersieht nur leider, dass es auf dem Hintergrund einer Kampagne “pro Wissenschaft” durchaus eben keine “normative” Frage ist, wie man Wasser darstellt, wenn man sich schon aus dem Fundus der Formeln der Chemie bedient. Das verkrüppelte Formalin ist gerade im Rahmen der Kampagne eindeutig FALSCH. Da kommt er leider nicht drumrum, und selbst wenn er jetzt anfängt noch weitere normative Nebelkerzen zu zünden. Die graphische Darstellung der Strukturformel von H20 ist nicht verhandelbar. Nicht im Rahmen der Wissenschaft/Chemie.

    Mal angenommen, die Stadt Mannheim (Duden-Verlag) wünschte mit ihrer orthographischen Kompetenz zu werben. Und schrieben dann “Orthographie” so, wie ich es gerade tue. Da hätten wir doch auch was zu lachen! Ja, die Orthografie ist normiert. Aber wenn sie es erst mal ist, dann gibt es eine falsche und eine richtige.

    (Hoffentlich war das “f” jetzt richtig..)

  113. Umgangsformen

    Also, verglichen mit anderen virtuellen Austauschplattformen in denen (meist anonym) gezankt wird, ist das hier doch ein nettes Kaffekränzchen! Gut, der ein oder andere Anonymus stellt sich vielleicht bewusst etwas dumm, um nur ja nicht die Intention der Kritiker verstehen zu wollen, und dann etwas Krawall zu schlagen. Aber auch das entbehrt nicht einer gewissen Komik.

    Leider ist das Popcorn bald alle 🙂

  114. @Jan

    > Leider ist das Popcorn bald alle 🙂

    Hier auch. Aber wir haben heute das Betriebsbarbecue, also werde ich nicht verhungern.

  115. Was?

    @Elias
    Jeder Mensch, der in der Schule Chemie büffeln musste, weiss vlt noch das H2O aus einem Wasserstoff und einem Sauerstoff besteht,aber doch nicht wie es in ValenzStrichFormel dargestellt wird.

    Bitte stellen Sie die Leute mit Chemie-GK oder LK, wie in meinem Fall, nicht in ein schlechtes Licht.

    Er schaut auf das Plakat und zählt. 2 H und ein O; Die auch noch mit einander Verbunden sind.

    Ja – so miteinander verbunden sind, dass es schlichtweg keinen Sinn ergibt!

    …was man erreichen wollte und nicht etwa die korrekte Darstellung, oder?

    Das kommt auf den Kontext an. Für wen wurde den Werbung gemacht und zu welchem Zweck? Wirbt man im gleichen Atemzug mit einem Wissenschaftsstandort ist das was dort gemacht wurde meiner Meinung nach eine ganz schlechte Idee. Aber das wurde hier ja schon zu genüge diskutiert…

    Die Qualität der Lehre ist entscheidend, nicht die Aushängeschilder.

    Ahja!

    Man kann sehr wohl sein hart erarbeitetes Image durch eine schlechte Kampagne binnen kürzester Zeit ruinieren.

    Wie schnell und ob überhaupt die Forschungsgelder versiegen weiß ich nicht. Ich nehme es mal an, dass ein schlechtes Image auch einen negativen Einfluss auf die Gelder hat. Das aber nur am Rande…

    Meiner Auffassung nach sind Naturwissenschaften eine ernste Sache. Ist die Institution nichts wert, ist mein Zeugnis auch nichts wert, egal wie viele einsen da drauf stehen. Soviel zum Aushängeschild! Was glauben sie eigentlich warum einige Akademiker nach Harvard, Oxford oder nehmen wir hier ansässige Institute wie bspw. das MPI oder ans Frauenhofer wollen? Hmm?!

    Gruß von einem anderen Biologen aus einer anderen Stadt, die auch am H2O! (Neckar) liegt.

  116. “Innere Werte”

    Die Diskussion ist schon total lustig! Der Plakat-Patzer auch! Na ja, vielleicht ist der Bodensee nur total verschmutzt!

    Die Werbeleute sollten auch lernen, dass Ihre Kunden gebildete Menschen sind. Die kaufen nicht alles ab, nur weil es attraktiv aussieht!

    Man hätte doch nicht 30 Entwürfe machen sollen, sondern EINEN Richtigen!

    Damit stelle ich in der Tat nicht nur ihre Chemische-Kompetenz in Frage, sondern auch die fachliche (Marketing und Werbung bzw. Management) Kompetenzen in Frage.

    Mit freundlichen Gruß,
    Adriana

  117. “Damit stelle ich in der Tat nicht nur ihre Chemische-Kompetenz in Frage, sondern auch die fachliche (Marketing und Werbung bzw. Management) Kompetenzen in Frage.”

    Herr Wörnle ist gelernter Architekt …

  118. @Michael Khan, @Helmut Wicht

    Vielen Dank Helmut Wicht für die Vermittlung, die den Punkt leider nicht ganz trifft.

    Was ich zu sagen wünschte, war, dass hier nie jemand ernsthaft bestritten hat oder bestreiten würde (nehme ich jedenfalls an), dass die Darstellung des H2O auf diesem Plakat von der „richtigen“ Notation abweicht. Das tut sie eindeutig und damit ist die Frage doch auch schon erledigt. Wie langweilig, weiter darüber zu reden.

    Gerade deswegen ist interessant, warum dieser Punkt über Seiten hinweg immer wieder aufs Neue ausgerollt wird. Offensichtlich doch, weil nicht wirklich über die richtige Notation von Wasser oder über den richtigen Umgang mit einem Wissenschaftsstandort gesprochen werden soll, sondern über Berechtigte und Nicht-Berechtigte.

    Wenn Michael Khan ausführt, dass es Bereich gäbe, wo man „nicht durch Gelaber alles so hinbiegen kann, dass am Ende keiner weiß, was nun Sache ist“, dann tut er das nicht, um den Naturwissenschaften zu Hilfe zu eilen – die haben solchen Beistand kaum nötig – sondern um etwas über sich und die anderen, über Abiturschüler und Opernbälle loszuwerden.

    Es ist ein schlimmes Missverständnis, nur, weil es die technische Möglichkeit zum Bloggen gibt, sich quasi jederzeit ermächtigt und aufgefordert zu fühlen, Leute im Namen von was auch immer – und sei es die Notation von H2O – zur Abbitte zu zwingen.

    Das war es, woran ich mich gestört habe.

  119. Leute, kommt auf den Teppich, schaut doch mal in eine x-beliebige Tageszeitung, jeder durch seine fachspezifische Brille. Er stellt fest, dass das, was er fachlich beurteilen kann, fehlerheft ist! Was folgt daraus, wenn sich dann alle zusammen finden: nichts ist richtig berichtet. Schaut doch mal auf Eure Diskussionsbeiträge und natürlich auch auf meinen; wer beherrscht schon die Sprache, mit der er sich ausdrückt.

  120. @ Schmidt

    “Leute im Namen von was auch immer – und sei es die Notation von H2O – zur Abbitte zu zwingen.”

    Das sehe ich anders. Ein paar Beiträge weiter vor hat Michael Khan sich lobend über SPON geäußert. Die haben nämlich einen Fehler gemacht, ihn korrigiert und darauf hingewiesen. Das war es. Schließlich machen wir doch alle Fehler und sind auf eine fehlertolerante Umwelt angewiesen.
    Wenn aber der Fehler, als “vermeintlicher Fehler” etc. bezeichnet wird, er also gar nicht mal als Fehler eingesehen wird, dann muß man sich nicht wundern, wenn hier entsprechende Kommentare kommen.

    Aber es ist so wie Michael Kahn es schon geschrieben hat. Plötzlich steht nicht derjenige im schlechten Licht, der den Fehler verursacht hat, sondern der, der drauf aufmerksam macht.

  121. @ Burkhard

    Soviel Wasser mit Formaldehyd zu tun hat, soviel hat Khan mit “Herbstoffensive in Afghanistan inclusive Bomben auf Zivilisten” zu tun.

    Wie kann man nur so etwas schreiben …

  122. @Martin Huhn

    Wenn Sie einen Zusammenhang nicht nachvollziehen können, heißt das noch lange nicht, dass er nicht vorhanden ist.

    Verstehn se nich, oder?

  123. @Hansi

    Zitat: “Mein Lieber, Designer sind Luft für mich. Marketingmenschen sind die wahren Helden. Die machen aus “light” “lite” und sind auch in der Lage, aus “Elite” “Elight” zu machen. Und zum Schluß haben sie sogar das elektrische Licht erfunden.”

    Ach herrjeh. Ist das unlustig^^ *gähn*

  124. @ Burkhard

    “Wenn Sie einen Zusammenhang nicht nachvollziehen können, heißt das noch lange nicht, dass er nicht vorhanden ist.”

    Woher das nur immer kommt. Wenn man dummes Zeug ablehnt hat man es nicht verstanden. Ja, ich verstehe. 🙂 Was sagte doch Helmut Kohl, wenn er bei einer Wahl Stimmen verloren hat? Der Wähler hat meine Politik nicht verstanden. Dabei hat der Wähler viel zu gut verstanden.

    “ist das jetzt vorbei hier?”

    So lange Burkhard hier ist, geht es immer weiter.

  125. tschüssi Blogosphäre

    Menschenjäger aus Passion, Menschenjäger aus Sadismus, Dummköpfe, ein paar wenige mehr oder weniger Gutwillige, ein paar halbwegs Gebildete und Intelligente, pofeliger Blogwart (kannste ja alles löschen L.F.)…tja, das ist also die vielgerühmte Blogosphäre. Nix für mich. Schmuddelig irgendwie.

  126. @ kamenin

    Ja, hast recht. Aber er tut mir irgendwie ein bißchen leid. Er merkt einfach nicht, daß er sich mit diesem “Schuld sind immer nur die anderen” total verrennt.

  127. Konstanz – die Stadt am… Formaldehyd!?

    As to the advertising, it seems to be now Worldwide. Konstanz is in the news. One other formula in use here is the 6 P’s
    and I think it would anywhere.

    (Proper Planning Prevents Piss Pure Performance)

  128. Ist wahrscheinlich in der Geschichte des Netzes nicht der erste Neuling, der seine eigene Empörung beim Lesen auf vermeintliche Hasstiraden der Schreiber projiziert und mal allen beweisen will, dass er das noch besser kann.
    Die BZgA sollte mal ein Infoblatt herausgeben: “Emotionale Gefährdungspotenziale beim Onlinediskutieren”.

    Wir sind davon ja gottseidank nie betroffen 🙂

  129. H2O

    Werte Herren,

    das ist ganz dummes Zeug was Sie da kolportieren und hat mehr mit den kindisch-pubertären Reaktionen auf einen Fauxpas zu schaffen, als mit einer fairen erwachsenen Umgangsweise.

    Warum haben Sie nicht einfach mit ruhiger Souveränität die Verantwortlichen diskret auf ihren Fehler hingewiesen, anstatt sich öffentlich halb tot zu kichern?

    Ich komme aus Mannheim der Stadt an Rhein und Neckar wo garantiert mehr Gift im Flusswasser ist, als in der schönen Konstanzer Bucht.

    Mir ist dieser Fauxpas völlig egal, habe ich doch im Mai eine wundervolle Woche direkt am See verbracht.

    Die Plakate sind mir damals auch angenehm aufgefallen: Eine gelungene Werbung, die sich nicht überhebt und auch fix zugänglich ist.

    Daß es um Wasser geht und um Lebensqualität, habe ich sofort verstanden.
    Daran wird sich auch nach Ihrer “fundamentalen Entdeckung” nichts ändern.

    Ebenso wenig wird sich der überaus positive Eindruck über Konstanz und die Region nicht ändern

    Viele Grüße aus der Stadt am Formaldehyd (BASF, Roche, Benckiser etc.)

  130. Das Problem liegt tiefer

    Das was sich hier als oberflächliches Geplänkel manifestiert ist doch eigentlich das Resultat eines konträren “Berufsethos”. Während die Naturwissenschaften um größtmögliche Objektivität und Transparenz bemüht sind, geht es beim angewandten Marketing hauptsächlich darum, den Absatz eines Produktes zu fördern. Die Werbung als Instrument des Marketings wird hierbei eingesetzt um Menschen gezielt und auch unbewußt zu beeinflussen. Einem Naturwissenschaftler kann soetwas nicht gefallen und so ist er froh, einmal die Gelegenheit zu haben, den Werbeleuten eins auswischen zu können 😉 Ich könnte auch jedesmal kotzen, wenn ich leicht durchschaubare, stereotypische Werbebotschaften über mich ergehen lassen muss… Wie bringt soetwas die Menschheit voran?

  131. @Thomas Schmidt: Wie das war alles?

    Wie enttäuschend. Eine verbale Breitseite, so verworren, dass ihr Sinn vollkommen im Dunkel blieb und entsprechende Neugier weckte … und des Rätsels Lösung ist nichts als eine unklare Gemengelage aus ein wenig persönlicher Attacke, ein wenig verfälschender Zitierkunst und einer Menge Küchenpsychologie? Da bin ich aber enttäuscht. Ich hätte mehr erwartet.

    Zur Sache: dass die gewählte Strukturformel falsch ist, bestreitet in der Tat keiner. Es ging in der Diskussion darum, ob es etwas ausmacht, dass eine falsche Strukturformel verwendet wurde oder ob das im gegebenen Kontext nichts ausmacht. Das ist ein ganz anderes Thema.

    Da Sie offenbar schon an der Stelle etwas missverstanden haben und nach eigenem Bekunden der Meinung anhingen, hier würde noch die Richtigkeit der gewählten Strukturformel debattiert, muss wohl über den Rest Ihrer Argumentation an dieser Stelle jetzt nicht groß diskutiert werden und damit auch nicht über absurde Spekulation über eine wie auch immer geartete Motivation von Teilnehmern an der Diskussion.

    Denn mal ganz ehrlich: Wenn Sie noch nicht einmal das Grundthema einer Diskussion richtig wiedergeben können oder wollen und Ihre Gedanken auch nicht in so klare Worte fassen können oder wollen, dass man versteht, worauf Sie hinauswollen (das fiel offenbar nicht nur mir schwer), warum nehmen Sie dann an, dass Ihre Psychologisiererei von Bedeutung oder Interesse ist?

    Da ist mir selbst die Unflätigkeit des Herrn Wö .. äh, “Burkhards” noch lieber. Die ist wenigstens kurz und knapp.

  132. @Thomas List

    Natürlich schadet selbst eine misslungene Werbekampagne nicht wirklich der Stadt Konstanz oder der Region Bodensee (die im Übrigen in der Tat so schön sind, wie Sie schreiben).

    Es wäre ja auch schlimm, wenn eine Werbekampagne so einen Effekt und damit so eine Macht hätte.

  133. @M. Khan

    Unter Umständen verbirgt sich hinter der “misslungenen” Kampagne eine ganz neue, subtile Werbestrategie, die hier nur nicht verraten werden darf. Meine Theorie lautet mittlerweile: Die falsche Strukturformel soll kompetente Wissenschaftler mit Helfersyndrom darauf aufmerksam machen, wie dringend sie in Konstanz benötigt werden. Voll gelungen, würde ich sagen. ^^

  134. @Ute: Das wird’s sein

    Also, ich muss sagen, Ihre Theorie klingt plausibel.

    Da kann ich nur hoffen, dass deise Kampagne bundesweit ausgedehnt wird und nicht nur das Fachgebiet Chemie umfasst.

    Obwohl ich befürchten muss, dass der Vorrat kompetenter Wissenschaftler mit Helfersyndrom vielleicht nicht so ausgedehnt ist, wie man hoffen könnte.

    Anlass, dem Wissenschaftsstandort Deutschland helfend zur Hand zu gehen, gibt es genug, und nicht erst seit kurzem. Dennoch ist wohl eher ein Nettoabfluss junger Wissenschaftler statt. Insofern sind – anders als an anderer Stelle hier in der Diskussion behauptet – die Naturwissenschaften durchaus schutzbedürftig.

    Natürlich könnte der Brain Drain aus Deutschland auch eine absichtlich lancierte Tendenz sein, mit dem Ziel, unwiderstehlich für vom Helfersyndrom befallene Wissenschaftler zu werden. Das wäre durchaus eine mit Ihrer Theorie konsistente Möglichkeit.

    Die gesamte Forschungspolitik der vergangenen Jahrzehnte wäre demnach Teil einer großangelegten Strategie … Master-Plan sagt man wohl dazu.

  135. Zum Hintergrund dieses Artikels

    Da hier ja dauernd Leute mit frisch amputiertem Humor aufschlagen, die partout nicht verstehen können, weshalb man auch mal einen nicht ganz so ernst gemeinten Beitrag schreibt (als wenn ihr meine ernst gemeinten Beiträge lesen würdet): Es eine beliebte Unterhaltung unter Chemikern, chemische Fehlleistungen aus Presse, Marketing und Politik zu sammeln. Das hat nichts speziell mit dieser Kampagne zu tun.

    Zumal eigentlich praktisch immer erbärmlicher Unsinn dabei rauskommt, wenn Nicht-Chemiker sich über Chemie äußern. Es fällt nur nicht auf, weil niemand hier auch nur den blassesten Schimmer von Chemie hat. Es gibt kein anderes Wissensgebiet, in dem totale Unwissenheit so allgemein gesellschaftlich akzeptiert ist wie in der Chemie.

    Und wenn man mal bedenkt, dass es heutzutage praktisch kein Gebiet des Alltagslebens gibt, in dem Chemie keine entscheidende Rolle spielt, ist das nicht nur peinlich, sondern kurzsichtig und gefährlich.

    Wer sich wie einige Kommentatoren hier in dieser selbstgewählten Unmündigkeit auch noch suhlt, hätte eigentlich wesentlich ärgeres verdient als den weitgehend harmlosen Spott in diesem Blogpost.

  136. Werbung ist Formsache.

    Nachdem ich diese Realsatire den gesamten Tag (mehr oder weniger) live verfolgen durfte, habe ich das drängende Bedürfnis, mich bei allen Diskutierenden für diese unglaublich unterhaltsame Diskussion zu bedanken. Der Anteil der Freiwillig- und Absichtlichkeit ist dabei zwar, wie der vorangegangene Beitrag von Lars treffend nahelegt, in Einzelfällen allerdings unterschiedlich zu bewerten. Sei’s drum…

    Seine Beobachtungen der Werbung leitete Niklas Luhmann einst mit der Frage ein, wie gut situierte Mitglieder der Gesellschaft so dumm sein könnten, viel Geld für Werbung auszugeben, um sich ihren Glauben an die Dummheit anderer zu bestätigen (Realität der Massenmedien, p. 85) – nun wurde im vorliegenden Falle offensichtlich nicht einmal viel Geld dafür ausgegeben. Ob die vorliegende Werbung dabei unglaublich clever ist (weil sie Erwartungserwartungen antizipiert und verletzt hat – auch Nike inszenierte schon werbewirksam Demonstrationen gegen Nike) oder unglaublich peinlich (insbesondere in Kombination mit den wenig gelungenen Dementi und gedoppelten Kommentatoren): Sie hat (zumindest bei mir) sowohl Aufmerksam- als auch Heiterkeit erregt – und ohne diesen Artikel wäre mir besagtes Plakat heute nachmittag in Hamburg vermutlich niemals aufgefallen.

    Danke Lars für dieses Kleinod, das erst durch die anschließende Diskussion seine volle Wirkung entfalten konnte.

  137. Lieber Michael Kahn.

    Gerne versuche ich das Gesagte noch einmal für Sie zu formatieren: Wenn Sie sich hier schon als Retter der Wissenschaft aufspielen wollen, was angesichts des Gegenstands reichlich albern scheint, dann machen Sie das doch bitte mit der Rationalität, die Sie ja offenbar für sich in Anspruch nehmen. Was ich von Ihnen lese, über alle Beiträge hinweg, ist pauschales und ziemlich emotionalisiertes Geschimpfe auf Menschen, die Ihnen ncht passen. Ihr normatives Getue disqualifiziert diese Runde und – wie schon gesagt – mich stört das.

  138. @Thomas Schmidt

    “Was ich von Ihnen lese, über alle Beiträge hinweg, ist pauschales und ziemlich emotionalisiertes Geschimpfe auf Menschen, die Ihnen ncht passen.”

    Entschuldigung, aber langsam nervt es etwas. Bitte zeigen Sie uns, wo Herr Khan irgendjemanden beschimpft hätte. Dieses aufs äußerste gepflegete Unbedingtangegriffenseinwordenwollen ist auf die Dauer einfach lächerlich. Gut’s Nächtle!

    PS: Das Popcorn ist aus, so langsam ist das Thema auch durch. Wers jetzt noch nicht hat (insbesondere nach L.F’s Klarstellung) der kapierts auch nicht mehr.

  139. @Thomas Schmidt

    Ihre Einschätzung ist auch jetzt noch unangebracht und unzutreffend. Ferner steht es Ihnen nicht zu, mir oder anderen Vorschriften zu machen. Was Sie stört, hat keinerlei normative Wirkung.

  140. @ Hilmar Wörnle

    Beleidigung gelöscht.
    L.F.

    Wenn Sie ähnlich profundes Wissen z.B. über Graf Zeppelin geäußert hätten, wenn Sie die Lage von Konstanz falsch eingezeichnet hätten, wenn die Umrisse des Bodensees nicht stimmen würde, wären Sie ihren Job los. Aber Richtigkeit bei chemischen Formeln interessiert nicht, obwohl es die Chemiker in Deutschland sind, die durch ihre Wertschöpfung dafür sorgen, daß so für den Fortschritt der Menschheit überflüssigen Berufe wie der Ihre mit durchgefüttert werden.

  141. Intressant wie schnell die Presse ist

    Da scheint sich der Südkurier mit deinen Federn zu Schmücken.
    oder hast du die Info aus dem Südkurier?

  142. @ xyz

    “Da scheint sich der Südkurier mit deinen Federn zu Schmücken.
    oder hast du die Info aus dem Südkurier?”

    Der Südkurier schreibt nur: “Bundesweit wird über die Werbung mit einer falschen chemischen Formel gesprochen, die der SÜDKURIER aufdeckte.”

    Die hätten ja ruhig mal schreiben können, wo und wann sie es aufgedeckt haben wollen. In einem Kommentar schrieb einer, der Südkurier hätte am Sonnabend davon berichtet. Aber so weit ich weiß hat Lars kein Abo vom Südkurier.

  143. Fremde Federn

    Nee, der Südkurier hatte das Thema wohl tatsächlich schon letzten Samstag irgendwo aufgegriffen. Aber wer liest die schon? ^^

    Dass die jetzt fröhlich so tun als hätte das allgemeine Medienecho was mit ihrer Berichterstattung zu tun, ist natürlich eher amüsant. Aber das würd ich an deren Stelle genauso machen…

  144. Hansi @Erwin Buttler

    Zitat: “Ach herrjeh. Ist das unlustig^^ *gähn*

    Sauerstoffmangel mein Bester.
    Oder doch nur ein Kind von Traurigkeit?

  145. Kindergarten

    Ich bin Konstanzer und bin auch in der Lage den Fehler zu erkennen, … wenn ich es mir genau anschaue. Ich hätte es nicht bemerkt.
    Und genau da sehe ich das Problem. Hier wird zu viel Gehirnleistung für etwas verschwendet, was so viel Aufmerksamkeit nicht braucht.

    Ich kann Euch Blogger nicht verstehen. Wenn sich keiner der Verantwortung stellt, heißt es immer “na toll … keiner will’s gewesen sein”.

    Und wenn mal endlich jemand den Mut hat öffentlich und offensiv die Verantwortung zu übernehmen,
    wird er wegen einfacher Formalien, wie Rechtschreibfehler angegriffen.

    Ich finde das Verhalten von Herrn Wörnle vorbildlich.

    “Wer Fehler nicht eingesteht, kann auch nicht aus ihnen lernen. Und wer nicht lernt, ist keine Mensch”
    Unbek. Autor

  146. Erster

    Ich wars- mir ist der Fehler schon vor Wochen, als die ersten Plakate in Konstanz hingen, aufgefallen.
    Als ich wegen einer anderen Sache mit dem Redakteur sprach, gab ich ihm den Tipp. Darauf kam der erste Artikel am Samstag

  147. Kekse!

    @Wrzlprmft

    Was soll denn bitte an
    “Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover” falsch sein?
    Vermissen wir ein “t”? Wohl zu viele Kekse gefuttert … 🙂

  148. Lieber Herr Wörnle! Obwohl selbst Chemiker vor dem Ende seiner Berufstätigkeit, ich finde das Plakat gelungen!
    Selbst wenn die Struktur des Wassermoleküls richtig getroffen wäre, hätte man die Idee der hexagonalen Struktur in der Grafik mit dem “gequetschten Tetraederwinkel” nicht verwirklichen können. Spätestens daran hätten sich dann die ersten Besserwisser entzündet. Ich bin schon glücklich, dass die 2 in der Summenformel tiefgestellt ist und dadurch keine H zwanzig entstanden ist, wie man es selbst bei Chemikern liest. Nach vielen Jahren in diesem Beruf lernt man, mit Worthülsen wie B2B(soll heißen “Buisiness to Buisiness”)umzugehen und Synergien zu schaffen, nicht etwa “Gemeinsame Energien einzubringen”, sondern eine Hälfte einzusparen und die Arbeit von zwei Schultern auf eine zu verlagern.
    Ich finde Ihr Statement, aus dem die Presse einen “erbosten Kommentar” gemacht hat, mutig und ehrlich. Für mich ist es noch immer überraschend, wie aus dem witzelnden Gespött der Fachleute Schlagzeilen von Nicht-Fachleuten werden.

  149. @Krümelmoster

    Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover, da fehlt ganz viel:
    “Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Universität Hannover”
    Für den einen sind es Bindestriche, für andere die breitesten Punkte der Welt.
    Und erzählen Sie mir nicht, das es umgefallene Kommata sind.

  150. @Krümelmonster

    Sorry, dass, ich reich noch ein s nach.

    Nicht, dass jemand nachher behauptet,der Spruch “Konstanz, die Stadt am Waser” sei von mir.

  151. Sorry, dass, ich sprech kein Deutsch

    @Hasi

    Leicht verwirrt, unsere Hanni, was?
    Bleib lieber bei den Pferden.

    “Sorry, dass, ich reich noch ein s nach.”
    Was war das denn?!
    Und Du willst mir Nachhilfe in Deutsch erteilen? Nein, danke.

    Gottfried-Wilhelm-Leibniz hieß der also, ja? Selten so gelacht.
    In Eigennamen (Schulen, Universitäten etc.) ist es erlaubt und mittlerweile durchaus üblich, sich dem Bindestrichdiktat zu widersetzen. Habe kein Problem damit. Aber bei Deiner Zeichensetzung (s.o.) solltest Du lieber dabei bleiben, überschüssige Kommata in Bindestriche umzuwandeln.

  152. @Michael Kahn

    Nein, ich finde sie ja nicht mißlungen, egal ob die Formel verunstaltet war oder nicht. Ist mir eh schnuppe.

    Das Plakat blieb mir seit Mai in Erinnerung. Das werde ich im Dezember von der Bundestagswahlkampfplakaten nicht behaupten können.

  153. Sinn und Ziel einer Werbung…

    Die Plakatgestaltung ist damit hervorragend gelungen und bewiesen,ein Fehler richtig eingesetzt=100% Erfolg
    Nun werd ich auch mal nach Konstant fahren 🙂

  154. Konstanz am Bodensee

    Das Bild, das wohl Strukturformeln symbolisieren soll, ist zumindest in hohem Masse verwunderlich. Was sagt denn die Konstanzer Chemie dazu? Wurde sie nicht gefragt?

    Aber vielleicht ist das Ganze eine hoch innovatve Idee für einen weiteren Exzellezcluster.

    Ein Vorschlag für die Werbeagentur: kleine Fische des Bodensee anstelle von Strukturgebilden.

  155. Konstanz am H20

    Hallo Herr Wörnle,

    jetzt nicht halbherzig werden. Das Plakat hat die veröffentlichte geistige Elite Deutschlands erreicht. Ist doch ein Erfolg (für den Designer).

    Und jetzt fürs Volk, nocheinmal in grösserer Auflage die Plakate verteilen, kleben – im Internet verkaufen für 4,99€ frei Haus plus Autoaufkleber.
    Das ist eine Aktion und bessert Konstanz’ Image auf, und lässt Fernsehen und Politiker den Weg in Uni finden. Vielleicht sieht ja dann auch ein Verantwortlicher, dass der bauliche Zustand bejammernswert ist diamitral zum geistigen Zustand.

    Grüsse aus dem Hegau
    Rüdiger G. Baerns

  156. WOW

    jetzt habe ich mir die diskussion tatsächlich eine halbe stunde eingefahren und schreibe nun auch noch was. und dass nur, weil ich viele der kommentare wirklich bestürzend finde. klar, die haben alle wie ich gerade nichts besseres zu tun und so, aber trotzdem: ist es nicht krass, das einigermaßen gebildete menschen sich hier ernsthaft über zig seiten hinweg mit so einem fuck auseinander setzen und sich dabei auch noch extrem viel mühe geben, sich ja nicht zu verstehen? was machen die eigentlich wenn es mal um was wichtiges geht? sich hoffentlich zusammenreißen, was? echt gestört…

  157. @Krümelmonster

    Hui, da keilt aber einer richtig aus. Ruhig Brauner.
    1. Trotz Hannilein vermute ich mal, dass Sie nicht der Kerkeling sind.
    2. Herr Wörnle zitiert “überflüssige Symbolstrichlein”, Sie “überflüssige Bindestrichlein”.
    Das passt doch gut zusammen. Herr Wörnle für das Visuelle und Plakative, Sie für das Verbale.

  158. Wörnle

    Auch ich kenne Herrn Dipl. Ing. H. Wörnle sehr gut und darum wundert mich seine Erklärung in keinster Weise. Es ist mehr als typisch für ihn zu beißen – statt zu schweigen.
    Sicher ist jedoch: Schweigen will gelernt sein und das hat Herr W. in keiner seiner „Ausbildungen“ (Zimmermann-Architekt) gelernt.
    Manchmal ist es besser nichts zu sagen, als nicht beweisbare Kommentare aus einem nicht vorhandenen Hut zu ziehen.
    Ganz wird es also nicht vermeidbar sein, dass der Ton der auf dem Bau üblich ist, durch den Leiter der Stadtmarketing Konstanz GmbH vermieden wird.
    Deshalb ist es für mich eigentlich logisch, dass weitere Versuche von Hr. W, oder seinem Ghostwriter verfassten Erklärungen, in diesem Forum folgen werden nachdem die vom Stadtmarketing veranstaltete „elitäre Oldtimerausfahrt“ heute wieder in der Stadt am Wasser endet und dadurch wieder Kapazitäten für Kommentare frei werden.
    Ps: Ich berufe mich auf das Recht der Anonymität und werde meinen Namen nicht nennen.

  159. Stadt am Ha2O

    Das von mir verfasste Einsteiger-Buch “Chemie für Ahnungslose” vom Hirzel-Verlag in Stuttgart könnte segensreich wirken, damit auch bei Designern in Zukunft die Valenzstrichformel für Wasser sitzt!
    Herzliche Grüße
    Katherina Standhartinger

  160. H2O

    @ michael jackson vom 30.08.2009

    Recht haben Sie. Hier vertun ganz offensichtlich halbgebildete Leute ihre und die Zeit anderer Menschen.
    Da hat ein chemisch nicht vorgebildeter Werbefuzzi ein Plakat entworfen und wollte Wasser irgendwie symbolisieren. Nun hat er wohl mal gehört (in der Grundschule vielleicht? …) daß Wasser aus 2 H und einem O Atom besteht. Die hat er halt mit Strichlein aneinander gebunden. Ok chemische Darstellung nicht korrekt, aber optisch besser anzusehen. So einfach ist das…
    Und hier vergeuden Hirnis kostbare Zeit. Naja können wohl sonst Nix 🙁

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