Eyjafjallajökull update, 14. April 2010

BLOG: Mente et Malleo

Mit Verstand und Hammer die Erde erkunden
Mente et Malleo

Am Eyjafjallajökull tut sich wieder einiges. Die Aktivitäten an den vorherigen Spalten nimmt ab, aber gleichzeitig hat sich direkt unter dem Eis des Gletschers eine neue Spalte geöffnet und einen rund 200 m tiefen Krater in den Gletscher hineingeschmolzen. Bei Überflügen der isländischen Küstenwache direkt über die aktiven Gebiete des Vulkans zeigt sich ein tiefer Graben direkt über dem Krater des Vulkans, in dem sich aber bisher noch keine Lava zeigt.

Nachdem Schwärme von leichten Erdbeben die isländischen Behörden alarmiert hatten, wurde die gefährdete Bevölkerung evakuiert (auch hier). Denn dadurch steigt die Gefahr, dass es zu den gefürchteten Gletscherläufen, den Jökulhaups kommen könnte, wenn die austretende Lava einen Teil des Eyjafjallajökull Gletschers schmilzt. Die BBC hat einige Videos vom Vulkan. (Hier und hier) In einigen Abflüssen vom Vulkan stieg das Wasser bereits um rund 3 m innerhalb weniger Stunden. Für den Süden Islands wird vor Überflutungen in Folge des Ausbruches gewarnt. Straßen wurden bereits durchschnitten, um die Brücken zu schützen. Die Fußgängerbrücke im gebiet des Gletschers ist bereits verschwunden.

Die vom Vulkan aufsteigenden Plumes erreichen eine Höhe von rund 8000 m und bestehen noch zum größten Teil aus Dampf mit nur wenig Asche, die aber dennoch für Flugzeuge nicht ganz ungefährlich sind. Entsprechende Warnungen für Bereiche nördlich und östlich des Vulkans sind herausgegeben.

Was passieren kann, wenn ein Düsenflugzeug in eine Wolke von Vulkanasche gerät, zeigte 1982 eine 747 der Brtitish Airways.

Avatar-Foto

Gunnar Ries studierte in Hamburg Mineralogie und promovierte dort am Geologisch-Paläontologischen Institut und Museum über das Verwitterungsverhalten ostafrikanischer Karbonatite. Er arbeitet bei der CRB Analyse Service GmbH in Hardegsen. Hier geäußerte Meinungen sind meine eigenen

2 Kommentare

  1. Dabei darf man aber auch die Windrichtung nicht vergessen. Mir ist jedenfalls nicht bekannt (und in den Medien wohl auch nicht, da sie immer auf dem aktuellen als dem “ersten” Mal herumreiten), dass die vorherigen Ausbrüche inklusive auch anderer auf anderen Kontinenten so gravierende Auswirkungen über so einen langen Zeitraum hatten. Da fällt mir nur der Mt. St. Helens ein, der, wenn ich mich recht erinnere, ein Flugverbot zur Folge hatte. Über dessen Dauer und Ausdehnung kann ich mich aber an nichts erinnern.

    Möglicherweise haben wir hier auch schlicht das Pech, dass der Wind und das Wetter die Asche auch ungünstig in Europa verteilen anstatt das Zeugs schön über dem Nordmeer zu verdünnen.

Schreibe einen Kommentar